Topographie Landkarte Ägypten



Ägypten, Relief, Topographie, Karte
Der afrikanische Teil Ägyptens (also die gesamte Landesfläche ausser der Halbinsel Sinai) gliedert sich von der Oberflächengestalt her klar in drei Bereiche: Libysche und Arabische wüste und dazwischen das Niltal, die grösste Flussoase der Erde.
 
Das Niltal ist das eigentliche Ägypten; es wird seit altersher in Unterägypten (Delta nördlich von Kairo) und Oberägypten unterteilt. Am Südende des Deltas gabelt sich der Nil in zwei Hauptmündungsarme. Vor der Deltaküste finden sich Salzsümpfe, Strandseen und Nehrungen, die sich nach Osten bis Port Said hinziehen.
 
Die Libysche Wüste bedeckt zwei Drittel des Landes. Sie besteht aus 300 Meter hohen eintönigen Plateaus. Zahlreiche Gebiete im Norden liegen unter dem Meeresspiegel, beispielsweise die Kattarasenke (-133 m) oder die Oase siwa (-18 m). Südlich anschliessend erstreckt sich in einem S-förmigen Bogen bis Assuan eine weitere Senkungszone. In ihr liegen die Oasen Farafra, Dakhla und Kharga.
 
Die Arabische Wüste ist ein von Trockentälern durchzogenes Bergland. Das Rote Meer gabelt sich im Norden in den Golf von Suez und den Golf von Akaba. Zwischen ihnen liegt die Sinaihalbinsel, ebenfalls eine Wüstenlandschaft. Im Süden erhebt sich der höchste Berg des Landes Jabal Katrina (Katharinenberg, 2.637 m).
 
Der grösste Teil Ägyptens gehört zum alten Tafelland des afrikanisch-arabischen Sockels, der in der Erdfrühzeit gebildet wurde und hauptsächlich aus den Gesteinen Granit und Gneis besteht. Darüber liegen Ablagerungen aus dem Erdmittelalter und der Erdneuzeit. Im Süden der Libyschen Wüste bilden sie Sandsteinhochebenen, im Norden Kalksteinplateaus.
Dort wo der alte Sockel gehoben wurde oder sich aufwölbte, wurden die jüngeren Gesteine abgetragen, so dass hier das Grundgebirge zutage tritt. Dies ist vor allem in der Arabischen Wüste und im Sinaigebirge der Fall. Die Senken in der Libyschen Wüste entstanden dadurch, dass das Gestein durch Verwitterung zersetzt und das entstandene Feinmaterial vom Wind ausgeblasen wurde.
 
Der Nil überquert an einigen Stellen alte Granitriegel, wodurch Stromschnellen, die Nilkatarakte, entstanden sind. Ein Katarakt liegt bei Assuan, ein zweiter im Nassersee, weitere Katarakte befinden sich im Sudan. Das Nildelta, seit dem Tertiär aufgeschüttet, wächst heute nicht weiter, weil eine Meeresströmung die Ablagerungen nach Osten verlagert und so eine Nehrungs- und Ausgleichsküste bildet. Ausserdem führt der Nil seit dem Bau des Hochdamms bei Assuan keine Bodenteilchen zum Ablagern mehr mit.
Autor: Remo Nemitz