DR Kongo - Gesundheit auf Reisen im Land



Eine Impfung gegen Gelbfieber ist für alle Personen älter als 1 Jahr zur Einreise vorgeschrieben und auch medizinisch indiziert. Das Mitführen eines internationalen Impfpasses bei der Einreise ist vorgeschrieben. Es wird empfohlen den Impfpass während der gesamten Reise mit sich zu führen.

Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes empfiehlt ausserdem einen Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis (Kinderlähmung) sowie Hepatitis A. Bei Aufenthalten über 4 Wochen oder besonderer Exposition auch werden auch Impfungen gegen Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken-Meningitis und Typhus empfohlen. Die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene sollten anläßlich einer Reise überprüft und vervollständigt werden

Malaria: Es besteht ganzjährig und im gesamten Land ein sehr hohes Risiko für die fast ausschließlich vorkommende Malaria tropica. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender, vorwiegend nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft sie bei nicht-immunen Europäern oft tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig. Eine Malariaprophylaxe wird dringend empfohlen. Für die Malariaprophylaxe sind in Deutschland verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem Markt erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen, sich gegen Mücken und andere Insekten zu schützen:

  • körperbedeckende (helle) Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
  • in den Abendstunden und nachts Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen
  • möglichst unter einem Moskitonetz zu schlafen

HIV/AIDS: Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionenen besteht grundsätzlich ein hohes Risiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften empfohlen.

Durchfallerkrankungen und Cholera: Durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und besonders Cholera vermeiden. Diese tritt, insbesondere in der Regenzeit immer wieder auf. Bei besonderer Exposition kann eine Impfung sinnvoll sein (Arbeiten im Slums, Pflege Erkrankter und in Flüchtlingslagern). Einige Grundregeln sind: ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

Weitere Infektionskrankheiten

Pest: Seit Mai 2006 besteht ein von der WHO bestätigter regionaler Ausbruch von Pest im Nordosten der DR Kongo (Ituri, Provinz Oriental), einem bekannten und aufgrund der derzeitgen Sicherheitslage kaum bereisten Naturpestherd. Hauptsächlich tritt die Lungenpest, aber auch Beulenpest auf. Die primäre Lungenpest wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen und führt innerhalb von ein bis drei Tagen zu einem lebensgefährlichen Krankheitsbild mit Fieber, Luftnot und schwerer Pneumonie. Eine Antibiotikabehandlung innerhalb von 24 Stunden nach Symptombeginn oder auch prophylaktisch nach der Exposition ist notwendig und lebensrettend. Begünstigt wird die Erkrankung, besonders die primäre Beulenpest, durch mangelhafte hygienische Verhältnisse, Kontakt zu Nagern (Überträger ist der Rattenfloh) und Kranken. Eine Gefährdung für Reisende ist momentan nicht zu erkennen und wird auch nicht erwartet.

Bilharziose: Die Gefahr der Übertragung von Schistosomiasis besteht beim Baden in Süßwassergewässern. Baden dort sollte daher in der DR Kongo grundsätzlich unterlassen werden.

Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungstelle, einen Tropenmediziner oder Reisemediziner beraten.

Die medizinische Versorgung in der DR Kongo ist mit europäischen Standards nicht zu vergleichen, sie ist oft technisch und apparativ mangelhaft, die hygienischen Standards sind grundsätzlich unzureichend, im Landesinneren katastrophal. Oft fehlen gut ausgebildete und englischsprachige Ärzte. Eine individuelle Reiseapotheke sollte immer mitgeführt und unterwegs vor den tropischen Temperaturen geschützt werden. Auch hier ist eine individuelle Beratung durch einen Tropenarzt oder Reisemediziner anzuraten.

In der Hauptstadt Kinshasa gibt es die meisten Medikamente, diese sind allerdings sehr teuer - Versorgungsengpässe können nicht ausgeschlossen werden. Zumutbare Behandlungsmöglichkeiten bei akuten Erkrankungen bietet das "Centre Médical de Kinshasa" (CMK), Avenue de Wagenia 168, B.P. 95 86 Kinshasa, Tel.: 00243-89 50 300. Dieses Gesundheitszentrum verfügt auch über eine Notaufnahme, das "Centre Privé d’Urgence" (CPU).

Alle Behandlungen, auch Notfälle, sind immer im Voraus in bar zu bezahlen. Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung mit Rückholmöglichkeit wird deshalb dringend empfohlen.

Als sinnvoller Impfschutz für Reisen in der Zentralafrikanischen Republik wird empfohlen: Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Hepatitis A und Hepatitis B, Typhus und Meningitis. Bei besonderer Exposition (wie Landaufenthalt, Jagd oder Jogging) kann auch ein Impfschutz gegen Tollwut sehr sinnvoll sein. Eine gültige Gelbfieber-Impfung ist zur Einreise vorgeschrieben, manchmal muss auch der Nachweis einer gültigen Cholera-Impfung bei der Einreise gebracht werden. Eine Malaria-Prophylaxe wird dringend angeraten.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

 

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Autor: Remo Nemitz