Malaria



Malaria ist eine Tropenkrankheit, die von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium verursacht wird. Diese Krankheit wird in tropischen und subtropischen Regionen durch den Stich von weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen. Mit der Ausnahme von Bluttransfusionen und Laborunfällen ist die Mensch-zu-Mensch-Übertragung nur gelegentlich von der Mutter auf das ungeborene Kind möglich, wenn die Plazenta (vor allem während der Geburt) verletzt wird. Der Mensch und die Anopheles-Mücken sind das einzige relevante Erregerreservoir humanpathogener Plasmodien.

Für den Menschen gefährlich (humanpathogen) sind die Erreger Plasmodium falciparum, Plasmodium vivax, Plasmodium ovale und Plasmodium malariae. Krankheitsverlauf und geographische Verbreitung sind für alle Erreger unterschiedlich. Plasmodium falciparum ist der wichtigste und gefährlichste Erreger.

Symptome
Malaria ist oft durch hohes, wiederkehrendes bis hin zu periodischem Fieber, Schüttelfrost sowie Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfe gekennzeichnet. Vor allem bei Kindern kann Malaria schnell zu Koma und Tod führen.
 
Die folgenden Informationen wurden freundlicherweise vom Berliner Centrum Reise- und Tropenmedizin zur Verfügung gestellt:
Malaria-Notfalltherapie (Stand-By-Therapie)
 
Eine Chemoprophylaxe ist bei Reisen in Malariagebiete mit hohem Übertragungspotential grundsätzlich empfehlenswert und kann das Risiko auch in Regionen mit multiresistenten Malaria tropica-Erregern nach wie vor wesentlich reduzieren. Wenn in Gebieten mit niedrigem Malariarisiko keine regelmäßige Chemoprophylaxe durchgeführt wird, sollte die therapeutische Dosis eines Reservemittels mitgeführt werden, das bei malariaverdächtigen Symptomen und nicht erreichbarer ärztlicher Hilfe eingenommen wird (notfallmäßige selbstbehandlung oder "Standby"). Dies sollte jedoch nur eine Notfallmaßnahme bis zum Erreichen ärztlicher Hilfe darstellen.
 
Die alleinige Mitnahme eines Malaria-Medikamentes zur eventuellen notfallmäßigen Selbstbehandlung ohne prophylaktischen Medikamenteneinnahme kommt ebenfalls in Betracht bei bekannter Unverträglichkeit einer Chemoprophylaxe sowie bei einer Chemoprophylaxe mit Chloroquin/Proguanil in Gebieten mit Resistenzen. Die Entscheidung über die Art der Malariaprphylaxe muss anhand des konkreten Reiseziels sowie der Reisezeit, der Reisedauer und des Reisestils vom Arzt individuell getroffen werden, unter Berücksichtigung u.a. von Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten und Medikamenteneinnahme.
 
Alle Reisenden in Malariagebiete sollten darauf hingewiesen werden, daß jede Fieberepisode, die zwischen einer Woche nach ankunft bis drei Monate nach Verlassen des Malariagebietes (in seltenen Fällen auch noch länger) auftritt, als Malaria tropica angesehen werden muss. Wenn keine andere unmittelbare Erklärung für das Fieber vorliegt, muß umgehend auf Malaria hin untersucht werden. Selbst bei fortgeschrittener, lebensgefährlicher Malaria treten oft neben dem Fieber keine anderen charakteristischen Symptome auf! Die Prognose hängt jedoch ganz entscheidend von der Zeit ab, die bis zum Beginn einer gezielten therapie vergeht: Zu warten bzw. probatorische Behandlung auf grippalen Infekt kann fatale Folgen haben.
 
Wenn diagnostische Einrichtungen nicht vorhanden sind, muß die Behandlung schon bei Verdacht auf Malaria tropica begonnen werden, eventuell vom Reisenden selbst. Je nach Mittel, das zur Prophylaxe angewandt wurde, werden zur Notfallmedikation unterschiedliche Medikamente empfohlen.
 

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss auch den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt/Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Die Informationen können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
Autor: Remo Nemitz