Kamerun - Gesundheit und Krankheiten



In Kamerun kommt es immer wieder zu Cholera-Erkrankungen, die auch größere Ausmaße annehmen können. Unter Beachtung sorgfältiger Hygiene beim Essen und Trinken sowie gründlicher Händereinigung kann einem Infektionsrisiko vorgebeugt werden. Als empfohlene Impfung für Reisende unter einfachen Bedingungen gilt die orale Dukoralimpfung.

Die medizinische Versorgung ist in Jaunde und Douala im Vergleich zum Landesinneren besser, entspricht jedoch nicht mitteleuropäischem Standard. Insbesondere in den staatlichen Krankenhäusern kommt es immer wieder zu Engpässen in der Versorgung mit Medikamenten, Verbands- und anderem medizinischen Verbrauchsmaterial. Kamerunreisende sollten daher eine entsprechend ausgestattete Reiseapotheke mit sich führen. In den größeren Städten gibt es ausreichend Apotheken, die im Regelfall alle wichtigen Medikamente aus französischer Produktion führen. Außerhalb der Geschäftszeiten (7.30 - 12.30 Uhr und 14.30 - 18.00 Uhr) finden Sie an jeder Apotheke einen Hinweis auf die Apotheke im Nachtdienst.

Vogelgrippe: In Kamerun wurde das Vogelgrippevirus (H5/H5N1) in Vögeln nachgewiesen und von der Welttierorganisation (OIE) am 12. März 2006 bestätigt. Reisende sollen sich daher von Geflügel fernhalten und jeglichen Kontakt mit lebenden und toten Tieren meiden. Auf den Verzehr von rohen Geflügelgerichte und Eiern sollte verzichtet werden. Gut durchgekocht können Geflügelspeisen und Eier jedoch bedenkenlos genossen werden. Generell wird als Vorsichtsmaßnahme eine gründliche Reinigung der Hände mit Wasser und Seife oder auch alkoholischen Händedesinfektionslösungen empfohlen.

Gesundheitszeugnis: Für Langzeitaufenthalte wird ein Gesundheitszeugnis ("Health Certificate") in französischer Sprache verlangt.

Neben Durchfallerkrankungen stellt bei den Infektionskrankheiten die Malaria das größte Gesundheitsrisiko dar. Die vorherrschende gefährlichere Form Plasmodium falciparum (85 %) soll stark gegen Chloroquin und Sulfadoxin/Pyrimethamin resistent sein. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem Markt erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden.

Auch Hepatitis A, Typhus und Tuberkulose sind nicht selten. Bei entsprechendem Risikoverhalten sollte auch das HIV / AIDS-Infektionsrisiko nicht unterschätzt werden. Im Norden treten vor allem während der Trockenzeit immer wieder Epidemien von Meningokokken-Meningitis auf, im Jahr 2000 erstmalig auch im Nordwesten. Die Trinkwasseraufbereitung ist mangelhaft. Das Leitungswasser kann nach Benutzung eines Filters getrunken werden. Trinkwasser in versiegelten Flaschen gilt als unbedenklich.

Vorgeschrieben zur Einreise ist die Gelbfieber-Impfung. Empfohlen sind außer den üblichen Standardimpfungen bei Kurzzeitreisen die Impfung gegen Hepatitis A, Typhus und bei Aufenthalt in der nördlichen Landeshälfte und dem Nordwesten gegen Meningokokken-Meningitis mit dem Impfstoff ACWY. Bei Langzeitaufenthalten und für Touristen mit besonderen Reiserisiken zusätzliche Impfung gegen Hepatitis B und eventuell Tollwut.

HIV / AIDS ist im Land ein großes Problem und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein lebensgefährliches Risiko bergen.

Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen), die durch verunreinigte Speisen oder Getränke übertragen werden. Daher sollten stets sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasser-Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden. Milch ist außerhalb der Stadtgebiete nicht pasteurisiert und sollte ebenfalls abgekocht werden. Milchprodukte aus ungekochter Milch meiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise ist zu vermeiden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.

Vor der Reise sollte ein Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Tropenmediziner geführt werden.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

 

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Autor: Remo Nemitz