Simbabwe - Gesundheit und Krankheiten



Eine Gelbfieberimpfung wird bei Einreise aus einem Gelbfieber-Gebiet verlangt. Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt für alle Reisenden Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über drei Monate auch Hepatitis B. Bei besonderer Exposition (z.B. Landaufenthalt, Jagd, Jogging) kann Impfschutz auch gegen Tollwut und Typhus sinnvoll sein.

HIV / AIDS ist im Lande ein großes Problem (bis zu 25% der erwachsenen Bevölkerung sind infiziert) und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen können ein lebensgefährliches Risiko bergen.

Prophylaxe: Durch hygienisches Essen und Trinken (nur Abgekochtes, nichts lau Aufgewärmtes) können die meisten Durchfälle und durch einen konsequenten Mückenschutz (Repellentien, Mückennetz, bedeckende Kleidung, Verhalten) viele andere Tropen- und Infektionserkrankungen ganz vermieden werden. Dazu zählt auch die Malaria.

Malaria-Schutz ist für Gebiete unter 1200 m ganzjährig (erhöhtes Risiko von November bis einschließlich Juni) und insbesondere im Norden (Sambesi-Tal, Kariba-Becken, Victoria-Fälle) erforderlich. In Harare und Bulawayo besteht ein sehr geringes Risiko. Die vorherrschende gefährlichere Malariaart Plasmodium falciparum soll chloroquinresistent sein. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem Markt erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden.

Die medizinische Versorgung ist mit der in Europa nicht zu vergleichen und vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch. Aufgrund der sich verschlechternden medizinischen Versorgung in den staatlichen Krankenhäusern und mangelhafter Ausstattung der Apotheken mit Medikamenten sollten Reisende eine gut sortierte individuelle Reiseapotheke mit sich führen. Auch hierzu ist Beratung durch einen Tropenarzt bzw. Reisemediziner sinnvoll.

Oft fehlen (insbesondere in ländlichen Gebieten) Ärzte und qualifiziertes Pflegepersonal. Bei Unfällen sollte, falls möglich, auf Einlieferung in ein privates Krankenhaus in Bulawayo oder Harare bestanden werden Die Aufnahme in private wie auch staatliche Krankenhäuser erfolgt jedoch nur, wenn entweder Vorkasse geleistet oder eine Garantieerklärung abgegeben wird. Aufgrund der oftmals fehlenden medizinischen Voraussetzungen für eine notwendige Behandlung vor Ort wird zudem empfohlen, vor Antritt der Reise eine weltweit gültige Reisekrankenversicherung abzuschließen, die einen Ambulanz-Rettungsflug einschließt.

Krankenhäuser/Zahnärzte in Harare: Trauma Centre, 17 Lanark Rd, Belgravia, Tel: 700666, 700668 (moderne Notaufnahme); The Avenues Clinic, cnr Baines Avenue/Mazowe Street, Tel: 251180, 251199 (gut ausgestattete Privatklinik); Parirenyatwa Hospital, Mazowe Street, Tel: 701555, 701556, 701557 (größtes staatliches Krankenhaus mit nachlassendem Standard). Deutschsprachiger Arzt in Harare: Dr. B Göthje-Watermeyer, Suite 203, 2nd Floor, Medical Centre 52, Baines Avenue Tel: 790240, 727101 (Allgemeinmedizinerin). Ambulanzdienst/Luftrettung: Medical Air Rescue Service (Pvt.) Ltd., 3, Elcombe Avenue Belgravia, Tel: 734513/4/5.

Bilharziose-Erreger kommen landesweit in manchen Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist in Simbabwe endemisch und kommt landesweit vor. Am besten schützt man sich, indem man Tierkontakte vermeidet.

Pest kommt in der Region Matabeleland North vor. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufigeres Wäschewechseln sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Bei beruflicher Tätigkeit in Pestgebieten empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.

Die Schlafkrankheit kommt landesweit vor. Es empfehlen sich sorgfältige Mücken-Schutzmaßnahmen.

Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Gesundheitszeugnis: Für eine Daueraufenthalts- und Arbeitserlaubnis ist die Vorlage eines Gesundheitszeugnisses (Health Certificate) in englischer Sprache erforderlich, das zeigt, dass der Reisende frei von ansteckenden Krankheiten, speziell von Tuberkulose, ist. Ein Röntgenbefund des Thorax ist beizufügen, der Röntgenfilm möglichst mitzugeben.

Wegen der Gefahr möglicher Infektionen ist auf eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten. In Großstädten ist Leitungswasser normalerweise gechlort und relativ ungefährlich, kann jedoch u. U. leichte Magenbeschwerden hervorrufen. Für die ersten Wochen des Aufenthalts wird daher in Flaschen abgefülltes Wasser empfohlen. Außerhalb der Großstädte ist Trinkwasser nicht immer keimfrei und sollte sterilisiert werden. Milch ist nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch am besten vermeiden. Fleisch- oder Fischgerichte nur gut gekocht und heiß serviert essen. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

 

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Autor: Remo Nemitz