Primaten in Afrika



Primaten sind in Afrika relativ weit verbreitet, ihre größte Artendichte erreichen sie südlich der Sahara. Auf Madagaskar hat sich durch die isolierte Entwicklung der Insel eine eigenständige Primatenfauna entwickelt.
 
Insgesamt gibt es etwa 400 Primatenarten. Wie breit diese Skala ist, kann man erst ermessen, wenn man bedenkt, dass sie von Geschöpfen wie den Fingertieren auf Madagaskar bis zum Menschen reicht. Das einzige, was man mit Sicherheit als ein gemeinsames Merkmal aller lebenden und ausgestorbenen Primaten ansehen kann, besteht in ihrer Anpassung an das Baumleben. Diese Anpassungsmerkmale sind zahlreich, vielschichtig und manchmal sehr weitreichend. Sie zeigen sich in der Struktur des Primatengehirns, im besitz von Finger- und Zehennägeln und einem gegenüberstellbaren Daumen. Sie zeigen sich in der Art, wie Primaten ihre Geruchs-, Gesichts- und tastsinne benutzen, und in der Art, wie sie gebären und ihre Jungen aufziehen. Zwar weist keine Art alle diese Merkmale auf einmal auf; doch bei allen sind Ansätze dafür vorhanden, dass sie ausgebildet werden könnten - und diese Ansätze sind für die ganze Gruppe charakteristisch.
 
Die meisten Primaten sind Allesfresser. Ihre Nahrung besteht aus Samen, Früchten, Blättern und Gras, sowie Insekten, Eiern und Fleisch. Zum Teil jagen Paviane und Schimpansen auch Vögel, andere Primaten oder erlegen junge Antilopen. Flachland- und Berggorillas sind dagegen Vegetarier, die sich ausschliesslich von Blättern und Früchten ernähren.
 
Primaten haben ein ausgeprägtes soziales Gemeinschaftsleben, dies ist auch der wirksamste Schutz gegen ihre Feinde. Die meisten Primaten leben in verschieden großen und unterschiedlich gegliederten Gemeinschaften. Männchen leben zum Teil auch allein oder in Junggesellengruppen. Die Verteidigung der Gruppen wird normalerweise von den erwachsenen Männchen übernommen.
 
Primaten sind in erster Linie Baumbewohner. Sie entstanden in den Bäumen, entwickelten sich und gediehen dort und nur ein heute lebendes Mitglied der Ordnung hat sie für immer verlassen. Dadurch dass die Primaten einen Ast mit den Fingern umklammerten, statt wie andere Säugetiere ihre Klauen hineinzuschlagen, wurden sie zu den unumstrittenen Herren der Bäume.
 
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Autor: Remo Nemitz