Ostafrika Reise



Kurzer Ausflug nach Ostafrika - Fortsetzung des Reiseberichts Simbabwe bis Tansania 2008

Die ersten Herbstferien unseres Sohnes werden auch sogleich für einen Kurzausflug nach Ostafrika genutzt. Und so hatten wir am Samstag um 18h00 endlich wieder afrikanischen Boden unter den Füßen. SWISS hatte uns samt Gepäck pünktlich bis Nairobi gebracht. Hier laufen wir im süßen, abgasgeschwängerten Duft einer afrikanischen Grosstadt rüber zum alten Terminal, um unseren Anschlussflug nach Kilimanjaro mit Precision Air (www.precisionair.tz.com) zu kriegen. Es ist schön heiss hier, wenn wir das mit den 5 Grad vergleichen, die wir heute Morgen in Berlin hatten.

Gepäck wird eingecheckt und dann warten wir ein bischen. Und warten ein bisschen länger, weil es mal wieder Verspätung gibt. Nix mit Precision! Hakuna matata, no problem! Endlich hebt die kleine Turboprop-Maschine in den dunklen Nachthimmel. Moritz kriegt seine Fanta und damit ist der Bordservice vollständig auf diesem 45 min Flug beschrieben. Aber Moritz ist happy. Mit dieser Gesellschaft fliegt er gerne, dank Fanta.

Am Kilimanjaro Airport warten wir alle auf unser Gepäck. Es kommen aber nur 10 Koffer und Taschen an. Offensichtlich wurde das Gepäck in Nairobi liegengelassen. Es war ja schon spät und dunkel. Morgen früh um 08h00 oder um 09h00 (hier wusste niemand wann die erste Maschine aus Nairobi kommt) wird das Gepäck schon kommen. Hakuna matata, no Problem!

Manfred hat unser Drama durch die Scheiben schon gesehen und geduldig auf uns gewartet. Schön war es, ihn wieder zu sehen. Und nach einer Stunde waren wir auf der Farm, so dass wir um 24h00 endlich in den Betten waren.

Um 08h00 hat Moritz ausgeschlafen und ist hungrig. Also auf in das elterliche Bett und ein bisschen rumgequengelt. Ich mache Spiegeleier und Toast zum Frühstück. Moritz ist glücklich. Dann laufen wir rüber und entdecken unseren Landy in metallicgrün unter dem großen schattenspendendem Dach. Er glänzt so sauber, wie ich ihn zuletzt beim LandRover-Händler gesehen habe. Auch innen ist er gereinigt. Toll! Die neue Ersatzradhalterung am Heck ist klasse und so werden wir keine Probleme mit der Hecktüre mehr bekommen.

Auto Afrika

Wir schrauben unseren Zwischenboden wieder komplett rein und befestigen unsere Kisten. Beides mussten wir herausnehmen, damit die Monteure den Heckträger an die untere, letzte Hecktraverse des Rahmens befestigen konnten. Dann rufen wir beim Airport an und tatsächlich unser Gepäck ist da und wird gegen 12h00 in Arusha im Büro von Precision Air da sein. Wir nutzen die Zeit zum Duschen und Geld holen und einkaufen und tatsächlich, als wir um 13h00 am Büro ankommen, kommt auch schon der Minibus mit den Gepäckstücken an. Hakuna matata, no Problem!

Überglücklich fahren wir zur Farm zurück, verstauen die restlichen Sachen und endlich geht es los.

Wir fahren Teerstrasse nach Mto Wa Bu und kommen in der Twiga Lodge (S 030 22, 491 E 350 51, 926) unter. Diese Lodge ist bei Overlandern sehr beliebt, deshalb wäre das eigentlich ein Grund für uns, gerade dort nicht hinzu gehen. Aber wir hatten sie uns ausgesucht, weil sie einen Pool hat. Den nutzen Moritz und ich, während Daniela die letzten Feinheiten im Landy packt. Abends bestellen wir im Restaurant 3x Chicken, Vegetables and Chips. Das Essen ist gut und wird stilsicher mit Vorsuppe serviert. Das Essen nebst Bier und Fanta kostet 40.000 Tsh. Campen kostet 7USD p.P. Moritz ist frei.

Es war eine kurze Nacht, denn die Südafrikaner neben uns saßen bei schöner Musik bis in die Morgenstunden um ihr Lagerfeuer und um 04h00 machten die ersten Fahrer Frühstück für ihre Gruppen. Wenn die Lodge nicht einen Pool hätte, würden wir sie meiden. Aber für Moritz war das der erste Höhepunkt der Reise.

Die wenigen Häuser des Großdorfes Mto Wa Bu haben wir schnell hinter uns und in Serpentinen geht es bergauf mit tollen Ausblicken auf die unter uns liegende Ebene mit dem Lake Manyara NP. Wir sind mitten im Rift Valley. 8km hinter Mto Wa Bu geht der Abzweig (S 030 21, 587  E 350 36, 715) links auf die Piste zum Lake Eyasi, unserem Ziel für heute Es folgt eine typisch afrikanische Wellblechpiste der wir 45km folgen. Die Landschaft wechselt zwischen Steppe und erodierendem Boden. Zu viele Weidetiere der Masai. Um 13h00 stehen wir unter Palmen am Ufer des Lake Eyasi auf der Campsite der Farm von Kisima Ngeda (S030 28, 288  E 350 21, 280). Hier unten im Tal des Rift Valley ist es sehr heiß und die Sonne brennt erbarmungslos auf unsere herbstlich eingestellte mitteleuropäische Haut. Gut, das wir dichten Palmenhain haben, so dass wir guten Halbschatten haben.

Camp Ostafrika

Trotzdem behalten wir unsere Hüte auf. Hinter Büschen ist ein Plumpsklo und eine Dusche versteckt. Alles sauber und rustikal. Hakuna matata, no Problem! Das findet Moritz nicht, denn das Wasser kommt nur aus dem Duschkopf ohne Temperaturregelung. Deshalb dauert es ein bisschen bis der aufgeheizte Körper ganz im Wasserstrahl steht, aber dann merkt mann/frau wie die Hitze aus dem Körper entweicht. Moritz bekommt dieses Gefühl nicht mit. Er springt gleich weg.

Palmen Tansania

Abends grillen wir eine Boerewurst (das Beste was Südafrika dem Kontinent gebracht hat) und machen Kartoffeln und Paprikagemüse dazu. Abends genießen wir die Ruhe, die Geräusche der Nacht und bewundern den Sternenhimmel. Das Kreuz des Südens sehen wir leider nicht, dazu stehen zu viele Bäume um uns herum.

In den Morgenstunden klopfen Regentropfen auf das Zeltdach. Im Nu sind wir raus, um unsere Stühle und den Tisch in den Landy zu stellen. Feucht klettern wir zurück in das Dachzelt. Als es hell wird, hört der Regen auf. Auf dem Boden ist nichts zu merken. Der Himmel ist bedeckt und bleibt auch den ganzen Tag milchig. Kaum haben wir Eier und Toast verspeist, kommt der Caretaker und will uns zu den Hadzabe führen.

Ich hatte ihm bei unserer Ankunft den Wunsch geäußert, sie zu besuchen. Die Hadzabe sind die einzigen Buschmänner in Tanzania und mit den Buschmännern der Kalahari in Botswana verwandt. Beide benutzen Klicklaute in ihrer Sprache. Wir wandern zu einer Gruppe die sich in der Nähe der Farm angesiedelt hat.  Es ist klasse mit Kind auf eine Gruppe Menschen zu stoßen. Dadurch haben wir sofort Anschluss. Sie zeigen uns Bogenschießen, nehmen uns auf Mäuse- und Vogeljagd. Moritz erlegt tatsächlich (mit Hilfe eines Buschmannes) eine Maus. Diese wird anschließend in der Glut gegrillt und verspeist. Moritz isst mit. Wir sind nicht hungrig. Dann kaufen wir den Hadzabe noch einen Kinderbogen nebst Pfeile ab, natürlich auch mit dem Pfeil, wo das Blut der Maus dran ist (wichtig!).

Kinder Afrika

Nachmittags spielt Moritz mit dem Sohn des Caretakers und so haben wir einen ruhigen Nachmittag. Später ziehen wir noch einmal los und gehen zu dem großen Felsen an dessen Fuß die Häuser der Lodge stehen und genießen den phantastischen Ausblick auf die Landschaft von dort oben.

Landschaft Ostafrika

Abends wird es bedingt durch die Wolkendecke stockdunkel. Kein Sternenhimmel. Gut dass wir ein Feuer haben. Aber zu hören haben wir ordentlich. Vögel krähen und von Baum zu Baum springen Squirls und essen die Palmfrüchte.

Für die Campsite auf Kisima Ngeda zahlen wir 5 USD p. P. ohne Moritz. Dann machen wir uns auf die 45km lange Piste bis zur Teerstraße und fahren zurück nach Karatu. Dort finden wir eine Bank mit ATM, wo wir Geld mit VISA ziehen können. Dann geht es auf der Teerstraße zurück an das andere Ende von Karatu und biegen ab (S030 20, 338 E 350 40, 052) zur Kudu Lodge (www.kuducamp.com).

Am nächsten Morgen klingelt um 05h00 der Wecker und fegt uns bei sehr kühlen Temperaturen und frischem Wind aus dem Dachzelt in die Dunkelheit. Nebenan schnarcht der hoffnungsvolle Nachwuchs den ganzen Regenwald zusammen. Wir merken, dass wir auf 1.500m Höhe übernachten. Mitten in den Vorbereitungen zu unserem Frühstück schallt plötzlich ein „Allah hu akbar“ zu uns herüber und ruft die Gläubigen zum Gebet. Das hätten wir hier nicht erwartet, denn die Muslime verteilen sich eigentlich an der Küste Tanzanias. Um 06h30 haben die Erwachsenen gefrühstückt und alles wieder verpackt und verstaut. Moritz dämmert in seinem Kindersitz vor sich hin und ist total angenervt, weil seine blöden Eltern ihn im Dunkeln aus den schönsten Träumen gerissen haben. Und überhaupt…
 
Kaltschnäuzig wie wir nun mal sind, lassen wir uns davon nicht abhalten und fahren die 10km zum Lodoare Gate, dem Eingang der Ngorongoro Conservation Area. Mittlerweile ist es auch schon hell und Moritz isst seinen Toast. Am Gate empfängt uns eine Pavianhorde und einige Ranger, die uns freundlich das richtige Gebäude weisen. Dort zahlen wir 50USD pro Erwachsenen, 10USD für Moritz, 40USD für den Landy und 200USD Craterfee, um in den Crater hereinfahren zu dürfen. Macht zusammen 350USD für diesen Tag. Tanzania ist teuer! Das Ansinnen, einen Ranger im Landy mitzunehmen, können wir mit Verweis auf GPS und lediglich drei Sitzplätzen abwehren. Dann gibt er uns noch einen Tipp, angesichts der frühen Stunde erst bei der Sopa Lodge in den Crater herunterzufahren. So würden wir auf dem östlichen Kraterrand entlangfahren. Da haben wir die Sonne immer richtig.

Wozu das viele Geld verwandt wird, wissen wir nicht. Wir wissen nur, wofür es nicht verwandt wird: Für die Instandhaltung der Pisten. Auf übler Wellblechpiste geht es bergauf, bis auf 2.300m. Dann sind wir auf dem Kraterrand und zufälligerweise befindet sich dort ein Viewpoint. Der liebe Gott war schon Weise mit seiner Schaffung der Welt. Wir haben einen großartigen Blick in den hellgelb schimmernden Kraterboden, der auf 1.800m Höhe unter uns liegt. Die Savanne ist verbrannt und nur der kleine  See ist für die Tiere vorhanden.
Tansania Landschaft

Der Blick erinnert uns sehr an den Wau an Namus in Libyen, nur das hier der Kraterrand mit Regenwald bewachsen ist und es deutlich weniger Mücken zu geben scheint. Jedenfalls zu dieser frühen Stunde. Wir biegen ab und folgen dem Kraterrand 23km bis zur Sopa-Lodge. Auf der sehr schlechten Piste ist guter Betrieb, da jetzt noch die VersorgungsLKW unterwegs sind. Zwischen den Bäumen haben wir immer wider spektakuläre Blicke in die Tiefe. An der Abfahrt zum Kraterboden befindet ich ein weiterer Checkpoint, dem wir die Papiere vorzeigen müssen. Auch hier können wir das Begehren, einen Ranger mitzunehmen, abwehren. So fahren wir froh Gemut und mit einem gut gelaunten Moritz bergab und bewundern die schöne Lage der Special Campsites. Von ihnen hat man direkten Blick in die Tiefe. Allerdings kosten sie 50USD pro Person und Nacht und bieten ausser der guten Lage nur Plumpsklo und kaltes Wasser. Tanzanias NP sind halt sehr teuer.
 
Im Krater sind die Ruinen der ehemaligen deutschen Farm überwachsen, aber noch gut erkennbar. Die Lage war sehr gut gewählt. Von der kleinen Anhöhe hat man einen guten Überblick bis zu den Berghängen ringsum. Der Boden ist verbrannt und viel Staub folgt unserem Landy, obwohl wir nur mit 20-30kmh fahren. Hier im nordwestlichen Teil befinden sich nur wenige Tiere, da alles verbrannt ist.

Elefant Tansania

Also machen wir uns auf die andere Seite. In mitten einer riesigen Gnu-Herde stehen einige Minibusse der Touroperator herum und teilen die Herde auf. Neugierig wie wir nun mal sind, fahren wir auch dorthin. Im Schatten der Minibusse hat sich ein kleines Löwenrudel niedergelassen und wir Touristen sind davon natürlich hellauf begeistert. Die Fahrer der Minibusse weniger, weil sie ihren Zeitplan gefährdet sehen. Das kann uns nicht passieren.
 
Der Chefkater des Rudels hat sofort erkannt, dass unser Landy den größten Schatten produziert und sich entschlossen, ihn für sich zu reklamieren. Gemächlich erhebt er sich und trottet die wenigen Meter auf Daniela zu und schmiegt sich an ihre Türe. Den Rücken des Katers könnte Daniela einfach streicheln, aber sie befindet trocken, dass das Fell ganz schön verfilzt sei. Ich klettere hinter meinem Lenkrad hervor und gemeinsam lugen wir aus dem Beifahrerfenster. Nur Moritz lassen wir hinter der schwarz verblendeten hinteren Seitenscheibe schauen.
Löwe Tansania
Löwe Auto Afrika

Plötzlich wackelt der ganze Landy, der Chefkater steht und hat ruckzuck einem Halbstarken ein paar Ohrfeigen verpasst und ihn heftig angefaucht. Ebenso wie man es von zuhause von seinem Stubentiger kennt. Nur alles in einer anderen Gewichtsklasse. Es kann ja auch nicht angehen, dass ein Halbstarker sich ebenfalls im hinteren Teil des Schattens unseres Landy gemütlich machen will. Unterschiede müssen sein, auch im Löwenrudel. Also trollt er sich und legt murrend sein Haupt in den Schatten eines Minibusses, während sein Hintern der wärmenden Sonne ausgesetzt bleibt. Und Chefkater dreht sich einmal herum und kuschelt sich wieder an Danielas Türe. Toll! Und jetzt? Wenn wir von jedem Touristen 5USD pro Photo verlangen würden, hätten wir den Eintritt für heute wieder raus und könnten noch lecker essen gehen. Leider will Daniela nicht kassieren gehen.
 
Irgendwann starte ich mal den Motor und das reicht auch schon. Chefkater steht auf, guckt uns missmutig an (ungefähr so wie Moritz vor ein paar Stunden) und wir fahren langsam weiter. Das Grass ist hier grüner und so tummeln sich viele Grasfresser um uns herum. Mittags machen wir an einer Picnicsite halt. Meerkatzen beäugen uns sorgfältig, aber als ich ein paar Steine in die Hand nehme, wenden sie sich anderen Touristen zu und wir können unbehelligt essen. Gestern abend hatten wir uns von der Kudulodge Lunchpakete geben lassen, die wir nun aufessen. Nach der Mittagspause schauen wir uns rund um den klein gewordenen See um. Auch im Crater ist Trockenzeit und der See deutlich kleiner. Zwischen den wenigen Bäumen entdecken wir Elefanten und träge Hippos im Wasser.
 
Am späten Nachmittag fahren wir den steilen und engen Anstieg zum Kraterrand herauf. In den engen Kurven muss ich einige Male rangieren, um herum zu kommen. Oben angekommen sind wir am Grab der beiden Grzimeks (Vater und Sohn). Im Stillen danken wir ihnen für den Einsatz für die Erhaltung dieser großartigen Landschaft.

Grzimek Tansania
 
Wieder zurück in der Lodge bauen wir unsere Zelte auf und genießen die regelbaren Duschen. Dann gehen wir ins Restaurant und lassen es uns gut gehen. Jetzt im Dunkeln haben wir keine Lust mehr, selber zu kochen. Für die Übernachtung in der Kudulodge haben wir 10USD pro Person gezahlt (ohne Moritz). Gegenüber den Preisen in den Nationalparks völlig ok. Zumal wir hier einen sauberen gekachelten Ablutionblock haben und separate gemauerte Wasserstellen, wo wir sehr gut Wäsche waschen können. Hinzu kommen kleinere Kochhäuser mit Feuerstellen und Tischen für die Kochvorbereitungen.
 
Als Ausgleich schlafen wir den nächsten Tag lange und stehen erst auf, als Moritz seinen Weckruf von sich gibt. Die Nacht war wieder kühl. Wir fahren nach Mto Wa Bu und anschließend noch 3km weiter Richtung Arusha. Bei S 030 22, 469 // E 350 53, 138 biegen wir links auf eine Piste die zuerst zu den Engaruka Ruins führt. Dort haben die Anwohner eine Schranke quer über die Piste gebaut, an der man 5.000 Tsh Eintrittsgebühr für die Ruinen zahlen muss. Dies ist sehr vorteilshaft für die Anwohner, denn kaum ein Besucher will diese Ruinen wirklich sehen. Deshalb wurde kurzerhand die Schranke quer über die Piste zum Lake Natron gesetzt und so muss jeder Eintritt bezahlen. Auch wir schauen uns die Ruinen nicht an. Es ist eine sehr staubige Fahrt über 140km. Unterwegs machen wir Rast an einem kleinen Tal, wo sich mehrere Giraffen an den Akazien laben. Wir lassen die Bäume ungeschoren und essen ein paar Brote. 110km später haben wir den Lake Natron erreicht.

Das Gebiet um den Lake Natron ist eine Nature Reserve, die man für 15USD pro Person und 20 USD pro Fahrzeug betreten/befahren kann. Dieser Eintritt ist einmalig und nicht auf 24h begrenzt, wie in den Nationalparks.
 
Von den Campsites ist nur eine übrig geblieben, die es ursprünglich gar nicht gab. Im Lake Natron Tented Camp & Campsite (www.moivaro.com/lake-natron_lodge_tanzania.htm) stehen wir für 10 USD pro Person (ohne Moritz) und Nacht mit Pool und Bar. Kochen tun wir selbst. Das Camp wird von zwei deutschen Angestellten gemanagt. Der Platz ist durch Akazien beschattet und hat grünen Rasen, der mit kleinen Bewässerungsgraben durchzogen ist. Moritz macht sich auch gleich mit unserer großen Schaufel auf den Weg, dass Wasser umzuleiten, Dämme zu bauen und in der Matschepampe zu spielen. Von ihm aus können wir hier noch lange stehen. Währenddessen gehen Daniela und ich in den Pool um uns abzukühlen. Abends setzen wir uns auf die Terrasse der Bar, trinken ein kühles Bier und schauen in den Abendhimmel.
 
Die Nacht war warm. Kein Wunder, wir sind nur auf 680m Höhe. Wir fahren zum See, der sich in dieser Jahreszeit sehr weit zurückgezogen hat. Als der Sand zu weich und feucht wird, lassen wir den Landy stehen und gehen nochmals 300m zu Fuß weiter. Mehr ist nicht, wenn wir nicht im Uferschlamm versinken wollen. Aber wir sind dicht dran an den Flamingos, weshalb wir die Mühsal auf uns genommen haben. Nur 30m von uns entfernt stehen und flattern sie und seihen das Uferwasser nach Krebsen durch. Alles ist rosa. Andere Touristen um uns gibt es nicht. Dafür ist die Anreise zu beschwerlich.

Flamingos Afrika
 
Als wir es in der prallen Sonne nicht mehr aushalten, laufen und fahren wir zurück. Allerdings nicht zur Campsite, sondern zu einem Wasserfall, der sich am Ende einer engen Schlucht befindet. Er fällt direkt aus dem Highveld herunter. Dort hinzukommen ist nicht ganz einfach, denn wie ein Gebirgsbach reißt das Wasser durch die enge Schlucht. Einmal wäre uns Moritz im hüfthohen Wasser fortgerissen worden, aber dann konnte Daniela auch noch zufassen. Ich schlidderte einige Felsen herunter ins Wasser, weil ich auf den feuchten Felsen ausgerutscht bin. Gut, dass ich meine Fotoausrüstung in einem staub- und wasserdichten Rucksack auf dem Rücken trage. Allerdings prellte ich mir meinen Ringfinder, der bis zum Abend auf die doppelte Breite anwuchs. Die Schlucht hat große Ähnlichkeit mit dem Wadi Mujib auf der jordanischen Seite des Toten Meeres. Nur dort waren keine tropischen Pflanzen, sondern nackter Fels.

Wasserfall Afrika
 
Mittags sind wir wieder auf der Campsite und Moritz schnappt sich meine Schaufel und so hatten wir einen kindfreien, ruhigen, gemütlichen Nachmittag. Ab und zu gehen wir rüber und bewundern seine neusten Dämme und Wasserableitungen. Daniela und ich gehen noch einmal in den Pool und abends kochen wir ein Chili con carne.
 
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Autor: Remo Nemitz