afrikanische Dornsavannen - detaillierte Darstellung der wichtigsten Merkmale



Bei nur noch 2 bis 5 humiden Monaten und 20 bis 700 mm mittleren Jahresniederschlags (in der Regel zwischen 200 und 500 mm) tritt in Afrika die Formation der Dornsavanne (auch Dornstrauchsavanne, Dornbuschsavanne oder Dornbaumsavanne genannt) auf. Dornsavannen kommen zwischen trockeneren Vegetationszonen der Halbwüsten und Wüsten und den feuchteren Vegetationszonen der Trocken- und Feuchtsavannen vor. Obwohl Dornsavannen auch auf anderen Kontinenten (Südamerika, Australien) auftreten, sind sie doch besonders in Afrika (vor allem in der Sudanzone und der Sahelzone, aber auch in Teilen der Kalahari, im Kaokoveld und in Teilen der Namib) weit verbreitet.
 
Diese tropisch-trockenen Gebiete werden von weitständige Dorngehölzen unterschiedlicher Grösse und Dichte beherrscht. Aufgrund des niedrigen Niederschlags kommen nur wenige Bäume vor, die an das Leben unter ariden Bedingungen bzw. an trockenen Standorten angepasst sind. Zu den Pflanzen, die in Dornsavanne vorkommen, gehören Sukkulenten (die Wasser in ihrem Gewebe speichern), Ephemere (kurzlebige Pflanzen) und Geophyten (bei denen die Knospen im Boden geschützt überdauern).
Die regengrüne Grasdecke erreicht unter guten Bedingungen bis zu 50 Zentimeter Höhe, ist aber sehr licht. Die Vegetation schützt sich mit einer Minimierung der Blattoberfläche gegen Verdunstungsverluste und mit Bedornung gegen Tierfraß.
 
Der Boden in Dornsavannen ist überwiegend sandig oder steinig und weist einen geringen organischen Anteil auf. Winderosion stellt ein beträchtliches Problem für die Böden in Dornsavannen dar.
 
In großen Teilen des Kontinents kam es bereits durch Überweidung zu einer Zerstörung der Grasflur und zur Verbuschung, d.h. zu einer exzessiven Ausdehnung der Dornbüsche. Im Umkreis der Städte werden auch die Dornformationen durch die Brennholzgewinnung zerstört.

Weitere Savannentypen:
Feuchtsavannen
Autor: Remo Nemitz