Asilah (Marokko)



Asilah

Bei Asilah handelt es sich um eine Kleinstadt in Marokko. Die Stadt ist bei Einheimischen auch unter dem Namen Arzila und Arcila bekannt.
Asilah befindet sich direkt an der Atlantikküste in der Provinz Tanger-Asilah und ist ungefähr vierzig Kilometer von Tanger entfernt. In der marokkanischen Stadt leben momentan 19.000 Menschen.

Sehenswürdigkeiten Asilahs
Die Altstadt von Asilah ist sehr gut erhalten und wird von Stadtmauern begrenzt, die noch aus der Zeit der portugiesischen Besatzer stammt. Daher kann man in der marokkanischen Stadt eine einmalige portugiesische Kirche bestaunen oder auch das im maurischen Baustil errichteten Palais Er-Raissoul aus dem Jahre 1909, das heute in seinem Inneren ein Kulturinstitut beherbergt.
Genau hinter der Stadtmauer Richtung Atlantik befinden sich zwei herrliche Badestrände. Der eine wird gerne von den Touristen besucht, während der andere von den einheimischen Besuchern bevorzugt wird. Am Meer befindet sich auch die nächste Sehenswürdigkeit der marokkanischen Stadt, ein alter Friedhof, dessen Gräber wie normale kleine Häuser aussehen. Auf dem Friedhof sind auch Heiligengräber von marokkanischen Sufis zu bestaunen. Diese werden nicht nur von Touristen besucht, sondern auch von Einheimischen.

Die Geschichte von Asilah

Während der Antike befand sich in der Nähe der marokkanischen Stadt die phönizische und später römische Stadt Zilias und Colonia Iulia.
Im fünfzehnten Jahrhundert eroberten die Portugiesen das Gebiet um Asilah. Die Portugiesen nutzen den Hafen der Stadt, um Eroberungen im Süden Marokkos zu ermöglichen. Doch ihre Bemühungen blieben erfolglos.
Nach den portugiesischen Besatzern kamen die Spanier, auch diese mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Im Jahre 1691 wurde die Küstenregion von Asilah von dem Marokkaner Moulay Ismail erobert. Dieser konnte die Stadt dauerhaft für Marokko erhalten. Zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts wählte der Stammesführer Ahmed Ben Mohammed el-Raisuli die Stadt als Hauptquartier. Ahmed Ben Mohammed el-Raisuli ließ sich im Jahre 1906 zum Pascha von Asilah ausrufen. Der mächtige Mann war ein absoluter Tyrann. Er drangsalierte die Gegend, überfiel Karawanen und ließ zwei Amerikaner und einen britischen Journalisten entführen. 1924 wurde der Mann von Widerstandskämpfern des Abd el-Krim festgesetzt.
Im Jahr 1978 wurde das erste internationale Kulturfestival in Asilah ausgetragen. Seitdem findet das Fest jedes Jahr im August statt und zieht zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland an.

Seit 1989 wird in der marokkanischen Stadt im zweijährigen Rhythmus der sogenannte Tchicaya-U-Tam’si-Preis verliehen. Hierbei handelt es sich um einen Preis für die afrikanische Dichtung, der nach dem kongolesischen Schriftsteller Tchicaya-U-Tam’si benannt wurde. Seit dem wird Asilah von einigen Autoren als Hauptstadt der arabischen und afrikanischen Schriftstellerei betrachtet.
Autor: Remo Nemitz