Namibias Norden



Der folgende Namibia-Reisebericht wurde freundlicherweise von Jürgen zur Verfügung gestellt:

 

Alle Vorstellungen zu Namibia wurden auf der Reise oft bei weitem übertroffen. Wie ihr in meinem Bericht lesen könnt habe ich für meinen ersten Besuch in Namibia nicht die klassischen Ziele, mit Ausnahme Etosha, gewählt. Der Grund dafür ist eigentlich nur der, dass ich mich gerne Abseits der normalen touristischen Pfade bewege. Am besten gefiel mir das Kaokoveld. Das war auch der Grund für eine Plan Änderung. Den Süden muss ich dann ein anderes Mal bereisen.

14.09.Wegen eines technischen Defektes fliegen wir mit fast 2 Stunden Verspätung in Frankfurt los. Es ist ganz schön eng im Airbus von Air Namibia. Konflikte mit dem Sitznachbarn sind da vorprogrammiert.

15.09.
Für die Einreiseformalitäten darf man alle Schalter benutzen. Die Fahrzeugübernahme bei Budget ist sehr ausführlich. Zu meiner Freude bekomme ich nicht das Auto welches ich gebucht hatte (Toyota Single Cab) sondern bekommen einen Nissan Double Cab. Unsere Freunde (wir waren 2 Pärchen) bekommen den bestellen Toyota. Ich kann jeden nur empfehlen sich auf jeden Fall einen Double Cab zu mieten. Er hat so viele Vorteile gegenüber der Single Cab Version. Ein defekter Luftkompressor wird sofort ausgetauscht. Die 2 Ersatzräder werde ich noch brauchen. Wir haben nur die Standart Versicherung. Für 20N$ pro Tag versichere ich zusätzlich meine Windschutzscheibe.
Da wir in unserem Zeitplan hinterher hinken, verschiebe wir das einkaufen auf den nächsten Tag. Wir fahren gleich durch zur Duesternbrook Guest Farm. Die 1. Übernachtung mit Verpflegung und Gamedrive habe ich bereits vorgebucht. Wir kommen rechtzeitig zur Leoparden Fütterung an. Leider ist der Star dieses Jahr verstorben. Das neue Mädchen ist aber auch nicht zu verachten. Bei der anschließenden Game Drive sehen wir Oryxe, Zebras, Giraffen, Paviane und Gnus. Ja, wir sind in Afrika.
Tageskilometer: 90km

16.09.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Einkaufen nach Okahandja. Auf der B1 und B8 geht es über Grootfontain zum Roys Rest Camp. An der Anmeldung erfahren wir, dass ca. 50 Jugendliche anwesend sind, die am Abend zuvor etwas laut waren. Nach einem kurzen Gespräch mit der Chefin dürfen wir an einem Bungalow unsere Zelte aufschlagen und das Bad davon benutzen. Echt Klasse!!! Wir können von dort Zebras, Elanantiolpen an einem Wasserloch beobachten.
Tageskilometer: 502km

17.09.
Weiter auf der C44 nach Tsumkwe. Von dort auf sandiger Piste zum Khaudom Game Park.
Bei unser Anmeldung im Camp Sikereti erfahren wir, das ein Elefant ich eine Betontränke gefallen ist und nicht in der Lage ist sich selbstständig zu befreien. Natürlich fahren wir später zu dem Wasserloch. Wie beschrieben liegt der Elefant auf de Rücken im Becken. Man sieht nur seine Beine. Nur mit seinem Rüssel kann er atmen. Der Rest ist komplett unter Wasser. Die Ranger haben nur ein Stahlseil und Gewehre dabei. Ich kann unsere Abschleppseile über ein Bein legen. Dann verbinde ich sie mit dem Stahlseil. Alles ist angespannt. Der erste Versuch scheitert. Beim 2. Versuch nimmt der LKW etwas Anlauf. Tatsächlich kann er den Elefanten umdrehen und aus dem Becken ziehen. Das benommene Tier verschwindet daraufhin im Busch. Dafür gibt es ein Extra Bier im Camp. Susi die freundliche Hyäne sorgt für Ordnung in Sikereti.
Tageskilometer: 318km

18.09.
Für die 129 km zum Khaudom Camp benötigen wir den ganzen Tag. Vieles ist verbrannt oder brennt noch. Haben sehr viel rußigen Staub im Auto. Sehen einige Elefanten und Giraffen. Durch das Feuer sind leider nicht viele Tiere zu sehen. Der Park beansprucht das Auto total. Überraschend ist jedoch, dass der Spritverbrauch sich im normalen bewegt (ca. 10-12ltr.). Das Wasserloch im Camp war leer, dementsprechend sieht man keine Tiere. Schade.
Tageskilometer: 129km

19.09.
Tiefer Sand beim Rausfahren aus dem Park Richtung norden. Hochtourige Hoppelei kann ganz schön anstrengend sein. Sind nur einmal stecken geblieben. Im Nachhinein sind der Aufwand und die Belastung für das Auto nicht im Verhältnis was wir gesehen haben. Schade.
Fahren zur Mahango Lodge am Okavango. Super, der Khaudom fordert sein Tribut in unserer Kühlbox, sowie in der Zarges mit den Lebensmitteln sieht es wüst aus. Die Farbe der Soße die sich darin befindet ist leicht Pink. Ausräumen und reinigen ist angesagt. Nun zum Positiven. Nur 5m bis zum Okavango. Anschließende Game Drive auf dem Wasser traumhaft.
Riesige Elefantenherde beim Planschen am Wasser. Hören die ganze Nacht Hippos und Buschtrommeln. Afrika pur.
Tageskilometer: 194km

20.09.Pirschfahrt mit unseren Fahrzeugen im Mahango Game Park. Zur besseren Übersicht sitze ich auf unserem Zelt. Wir sehen Antilopen, Paviane, Hippos, Straße, Meerkatzen und wieder Ellis. Nachmittag fahren wir in den Buffalo Game Park auf der anderen Flussseite. Die Büffel sind weit draußen zu sehen. Die Ellis aus nächster Nähe. Wir übernachten im Campground White Sands.
Tageskilometer: 120km

21.09.
Fahren heute mit Guide und Buschmann in den Mahango Park. Sehen eigentlich das gleich wie am Tag zuvor.
Mittags fahren wir nach Rundu. Übernachten in der Sarasungu Lodge. Nutzen den Laundry Service der Anlage. Zum Abendessen gehen wir in das Restaurant. Das Essen sowie der Wein ist sehr gut.
Tageskilometer: 325km

22.09.
Geldwechsel, Einkaufen und Tanken in Rundu. Ziel ist heute Etosha. Fahren erst auf der B8, biegen dann auf die D3016 ab. Sie erweist sich als gute Piste. Sind um 15 Uhr im Park. Buchen uns ein Zimmer für eine Nacht. Somit können die Mädels mal richtig ausschlafen.
Auf der Pirschfahrt sehen wir unter anderen Dik Diks, Löwen und Ellis. Nach unserer Rückkehr stehlen uns Schakale 2 leckere T-Bones vom Teller. Wir sind nur ganz kurz ans Wasserloch gegangen. Teilen ist angesagt. Übernachtung im Lager Namutoni.
Tageskilometer: 435km

23.09.Um 5.30 Uhr stehe ich auf. Gehe zum Wasserloch. Eigentlich nichts los. Aber da draußen brüllt der Löwe und ich muss warten bis endlich das Tor aufgeht. Auf der Fahrt nach Andoni sehen wir 2 Nashörner. Sind recht flott unterwegs. Nach der Rückkehr im Lager räumen wir die Zimmer und gehen erneut auf Pirsch. Übernachten diesmal auf dem Campground in Namutoni.
Tageskilometer: 158km

24.09.Und wieder brüllt der Löwe. Frühstück fällt aus. Wird an einem Wasserloch nachgeholt. Sehen sehr viele Zebras. Machen unsere Mittagspause in Halali. Übernachten auch dort auf dem Campground. Sehr gutes Wasserloch mit vielen Nashörnern und frechen Hyänen.
Tageskilometer: 223km

25.09.
Bleiben einige Stunden am Wasserloch Homob. Der Grund dafür ist ein totes Rhino und 4 Löwen. Die saufen, fressen und schlafen bei ihrer Beute. Ein Reifen ist platt. Ich muss aussteigen um ihn mit dem Kompressor zu füllen. Somit können wir ins Camp fahren und ihn dort ihn Ruhe wechseln. Am Wasserloch in Okaukuejo tummeln sich viele Elefanten zur Mittagszeit. In der Nähe vom Camp entdecken wir einen toten Elefanten.
Tageskilometer: 214km

26.09.
Heute geht die Reise zur Otjitotongwe Cheetah Farm. Geparden streicheln ist dort angesagt. Ist zwar die totale Tourishow. Aber wann hat man schon die Möglichkeit solch schönen Tieren so nah zu kommen. War nicht schlecht. Schnurren ebenso wie meine Katze zu Hause. Bei der Fütterung der so genannten Wilden hat man die Möglichkeit gute Fotos zu schießen.
Tageskilometer: 261km

27.09.Unser Bargeld ist alle. In Kamanjab können wir auch nichts umtauschen. Benzin gibt es nur gegen Bar. Also dann Plan B: Die Route wird geändert. Wir fahren auf der C35 nach Opuwo. Dort bekommen wir alles was wir benötigen. Ab hier beginnt auch meine Traumroute. Diese Strecke ist Landschaftlich total abwechslungsreich. Auch tierisch ist einiges geboten. Von Opuwo fahren wir nach Kaoko Otavi. Übernachtet wird einfach ein paar Meter von der Piste entfernt. Es ist alles absolut ruhig.
Tageskilometer: 362km

28.09.
Weiter fahren wir in einer atemberaubenden Landschaft über Berge und Täler, vorbei an Himba Dörfern. Wir sehen Giraffen, Oryx, Strauße und Hartmann Zebras. Von Orupembe kommend hat man eine Super Aussicht auf das Hoarusibtal und Purros. Purros ist der schönste Platz der ganzen Reise. Wir schlagen unser Lager im dortigen Campground auf. Nach Auskunft des Managers kommen ab und zu Ellis ins Lager. Ich habe mein Zelt noch nicht ganz aufgebaut als der Erste vorbeischaut. Unser Elli ist sehr kontaktfreudig. Kommt trompetend auf mich zugerannt. Wir spielen fangen um einen Baum herum. 5 Meter ist nah genug. Nach ein paar Minuten beruhigt er sich. Meine Puls sinkt auch wieder.
Tageskilometer: 213km

29.09.
Fahren heute mit Guide “Chips“ durch das Flussbett. Sehen bereits in unmittelbarer Nähe zum Camp Elefanten. Chips ist sehr gut und zeigt uns viele Dinge. Unsere Route führt uns bis zu den Lehmburgen. Tolle Aussicht! Ein Filmteam beobachtet 2 Löwen im Gebüsch. Wir sehen nur ihre Spuren. Nachmittag besuchen wir ein Himbadorf. Chips ist dabei wieder sehr hilfreich.
Tageskilometer: 70km

30.09.
Von Purros fahren wir wieder durch den Hoarusib Rivier Richtung Küste. Nach ca. 20 km zweigt eine Piste nach Süden. Auf einer Hochebene gelangt man nach Amspoort. Von dort in den Hoanib Rivier nach Sesfontain. Im Flussbett sehen wir Elefanten. Übernachtet wir bei den Ongongo Wasserfällen. Unter dem kleinen Wasserfall ist ein schönes mit warmem Wasser gefülltes Becken. Herrlich nach soviel Staub. Ändern erneut die Route. Sossusvlei vielleicht beim nächsten Mal. Uns ruft der Norden.
Tageskilometer: 192km

01.10.
Über Opuwo fahren wir zu den Epupa Falls. Die Fahrt führt wieder durch eine super abwechslungsreiche Landschaft. Wir treffen auf dieser Strecke auch auf viele bettelnde Menschen. Da alle drei Campgrounds direkt nebeneinander liegen, entscheiden wir uns für den mit den wenigsten Campern. Parken das Auto unter großen Palmen direkt am Kunene River.
Tageskilometer: 330km

02.10.
Wandern heute ein bisschen Flussabwärts. Nach der Rückkehr ist ein Bad im Fluss angesagt. Da die Kinder dort auch plantschen springen wir zu ihnen rein. Das Wasser ist total erfrischend. Im Dorf sind sehr viele Himbas zu sehen. Leider sind einige betrunken.
Tageskilometer. 0km

03.10.Beim Frühstücken sehe ich einen großen Otter bei der Jagd. Gleich daneben schwimmt ein Krokodil. Nur 50m neben unserer gestrigen Badestelle. Da auf unserer Liste noch die D3707 fehlt ist sie unser Ziel des heutigen Tages. Gleich vorweg, die Straße ist nur was für Offroad Freaks. Wir brauchen den ganzen Tag für die Strecke und müssen uns gegenseitig beim Fahren einweisen. Ebenso müssen wir einige Steine aus dem Weg räumen. Wenn man hier liegen bleibt hat man ein richtiges Problem. Die Landschaft ist eher langweilig.
Tageskilometer: 319km in 12 Stunden

04.10.
Übernachtet haben wir einfach neben der Straße. Heute fahren wir über den Skeleton Coast Park nach Swakopmund. Im Park fahre ich erneut einen Platten. Gegen 18 Uhr sehen wir den ersten Küstennebel auf uns zukommen. Sieht toll aus. Übernachten im Restcamp alte Brücke.
Tageskilometer: 626km

05.10.
Nach dem Frühstück geht es ans Putzen. Morgen müssen wir die Fahrzeuge wieder abgeben. Ich lasse beide Reifen reparieren. Kostet gerade mal 100 Dollar. Am Nachmittag fahren wir nach Walvisbay und klettern auf die Düne 7. Walvisbay gefällt uns gut. In der Lagune kann man viele Flamingos sehen. Unser letztes Abendmahl in Namibia nehmen wir im Restaurant Tug ein. Sehr empfehlenswert!!
Tageskilometer: 133km

06.10.
Unser letzter Tag. Wir fahren über Windhoek zum Flughafen. Die Rückgabe der Fahrzeug läuft total schnell und unproblematisch ab. Und schon sitzen wir wieder in der total engen Economy Class der Air Namibia.

Autor: Remo Nemitz