Moremi, Chobe Nationalpark, Savuti



Flussdurchquerung BotswanaDa Trockenheit ist und der Wasserstand niedriger als gewöhnlich, entschließen wir uns einem Kanal nach Xakanaxa zu folgen. Toller Weg, viele Tiere, da er direkt neben dem offenen Wasser führt. Anstrengend zu fahren, wegen der umgestürzten Bäume und die Umfahrung im dichten Mopanewald nicht ganz einfach ist und dann ist das Wasser doch da und hat die Piste hoch überflutet. Uns trennen laut GPS nur 4km. Also alles zurück. Die Tiere kennen uns schon und wünschen einen angenehmen Aufenthalt. Trotzdem Sch...
Zurück auf der breiten Hauptpiste fahren wir zügig, aber nicht unbedingt schön mit 30kmh nach Xakanaxa.  Es ist eine faszinierende  Welt. Da wo Wasser ist, da tobt das Leben. Da wo keines ist, herrscht gespenstische Stille, wie in der Kalahari.

Löwe Moremi

Botswana Löwe

toter Elefant, Botswana

Fast unbemerkt von mir, sehe ich im letzten Augeblick ein Löwenmännchen hinter einem Baum direkt neben der Piste schlafen. Ich bremse, langsam, damit mein quietschender Landy ihn nicht weckt, wende und fahre zurück. Er liegt auf dem Rücken an den Baum gekuschelt, schnarcht und schmatzt vernehmlich. Dazu bewegt er seine niedlichen Füße im Traum. Sein Bauch wölbt sich stark. Er macht keinen Mucks.

10m weiter trinken Impalas, wir stehen neben ihm (ohne Motor) und machen Photos. Ein süßes Kätzchen mit Schuhgröße 45. Selbst als wir anfahren, nichts, kein Augenzwinkern, nichts.

Nach wenigen Metern stinkt es zum Himmel. Wo fault hier denn Fleisch rum? Da liegen drei Kätzchen auf der Piste. Sie sind halbwach und schauen aufmerksam zu uns hin. Auch ihre Bäuche sind rund und wölben sich deutlich. Es stinkt tierisch, aber nicht nach Löwe. Hinter einem Busch liegt ein Kadaver von einem Elefanten. Der Rüssel fehlt, ebenso der Unterkiefer und die Bauchhöhle ist leer. Die Löwen im Moremi sind bekannt, dass sie im Rudel einzelne Elefanten reißen. Deshalb sind sie so vollgefressen.

Wir fahren weiter, denn eigentlich ist die Luft hier ganz würzig und stinkt nicht. Beim Hippo-Dome machen wir Lunch und schauen den schlafenden Hippos in der Lagune zu. Wir gehen nur kurz auf dem Turm, denn unten drunter liegen die Viecher im flachen Uferwasser und schnarchen. Wir sind nur 10m entfernt und schauen einfach zu und essen.

Nachmittags kommen wir beim North Gate an, wo wir übernachten. Unmengen von Pavianen und Meerkatzen lungern auf dem Platz, aber auch diese sind sehr scheu. Wir finden einen schönen, schattigen Platz unter einem Baum. Es ist heiß. Wir wissen nicht wie heiß, aber es ist heiß. Nur nachts wird es kühler, dass wir morgens in die Schlafsäcke kriechen. Aber den Landy kann ich tagsüber außen nur mit Handschuhen anfassen.

Abends kommt noch ein Amerikaner vorbei und berichtet von seinem Aufenthalt in Zimbabwe, wo wir ja auch noch hinwollen. Er ist sehr enttäuscht, denn die Campsites in Hwange sind völlig demoliert. Kein Wasser, kein Strom, nix. Nur dank südafrikanischer Hilfe werden die Pumpen der Wasserlöcher in Gang gehalten, damit die Tiere nicht verdursten. Ansonsten gibt es dort nichts. Kein Sprit, keine Lebensmittel, aber alles ruhig und sicher. Aber in den NP keine intakten Campsites. Er hat auch noch den NP südlich von Bulawayo besucht und die weissen Rhinos gesehen. Ferner berichtet er, dass in Kasane die Tankstelle in die Luft geflogen sei und es nur noch eine Tankstelle in Kazangula gibt (6km entfernt, direkt an der Grenze), bei der es tagelang keinen Sprit gibt und eine sehr lange Schlange von wartenden ZIM-Leuten, die den Sprit über die Grenze bringen. Mal sehen wie es uns ergeht, wenn wir dort sind.

Spätabends kommen die Paviane doch noch und wechseln über die Baumkronen zu dem Baum, unter dem wir stehen. Schön anzusehen, gewagte Sprünge, bis es auf uns drei auf einmal regnet. Sch..., nein Urin. Der Amerikaner meint trocken, dass bei den Indern jemand als Glückspilz gilt, wenn er von Affen angepinkelt wird. Na, tolle Aussichten.

Brücke MoremiVon Löwengebrüll werde ich wach, davor noch im Halbschlaf lachte eine Hyäne und schlabberte neben dem Landy aus einer Wasserlache. Über eine wackelige Holzbrücke verlassen wir den MOREMI durch das Northgate und fahren weiter in den Chobe NP nach Savuti.

Eine schöne Strecke, die meistens dem River Kwhai folgt. Dann geht es durch dichten Mopanewald auf eine Ebene, die furchtbar trocken ist, wie die Kalahari. Die Campsite ist ok. Jede Site hat ihren eigenen Wasserhahn und der Ablutionblock sieht aus wie eine Festung. Er ist mit einer 3m hohen Mauer umgeben, die innen mit Sand angefüllt ist und sich nach innen abflacht. Dort steht das Haus, gut und grosszügig gebaut.

Auf der Campsite grasen Kudus, Impalas und andere Grassfresser. Abends in der Dämmerung kommt ein Elefantenbulle fressend auf uns zu. Stutzt, als hätte er noch nie einen 3Achser gesehen und weicht nach links fressend aus und betrachtet uns ausgiebig. Später in der Nacht kommen noch mehr und auch ein Leopard schaut nachts bei uns vorbei. Seine Spuren sind morgens deutlich zu sehen. Dazu noch Löwengebrüll, Hyänenlachen: Welcome to Africa!

Weiter nach Linyanti, Chobe, Ihaha, Simbabwe, Victoriafalls

Autor: Remo Nemitz