Johannesburg, Kuthse Game Reserve, Moreswe Pan



Am Donnerstag, bin ich pünktlich am Flughafen in J´Burg, auch die Maschine ist pünktlich da. Nur dauerte es eine Stunde, bis Daniela und Moritz erscheinen. Das Gepäckband wurde mehrfach gewechselt, so dass völlige Konfusion herrschte, wo denn das Gepäck auftaucht. Draußen auf dem Parkplatz war die Schrankenanlage ausgefallen, so dass es eine weitere Stunde dauerte, bis wir vom Parkplatz herunter waren. Dann ging es flott, immer an der Grenze der Temperaturanzeige vom Motor, nach Gaborone.

Camp BotswanaDort fuhren wir ins Zentrum, eine Fußgängerzone und leider konnte ich mit VISA nur 400 Pula am Automaten ziehen. Das wäre ein Problem, denn unsere mitgebrachten Devisen wollten wir nur für den Notfall nutzen. Wir fuhren weiter ins CitiCamp wo wir für 80 Pula übernachteten. Nebenan ist ein gutes Restaurant Bush & Bull wo wir sehr gut essen. Gegen 20h00 fielen wir in die Zelte.

Am Freitag klingelte der Wecker bereits um 06h30, damit wir früh in die Fußgängerzone zu den Banken kommen. Auf den Weg dorthin tanke ich an einer Shell-Tankstelle. Die akzeptieren VISA. Wir tanken 165 Liter nach und sind damit randvoll. Diesel kostet 5,09 Pula der Liter. Wir gehen dieses mal zur Standard-Bank, die wir bereits aus Südafrika kennen und dort können wir sogar max. 4.000 Pula am Tag ziehen. Wir nutzen das aus, wer weiß wie es in Maun mit Geld klappt. Außerdem gehen wir noch zu SPAR und kaufen Grillzeug und Kohle ein, dann geht es in die Kalahari.

Die ersten 50km sind normale Teerstrasse. Die weiteren 60km sind halbe Teerstrasse, d.h. einspurig, rechts und links Sand. Die restlichen 100km sind geschobene Piste mit weichem Sand. Wir nehmen diese Piste mit 2,2bar und 70-80kmh, dann ist das Wellblech kaum zu spüren.

Eingang Kuthse Nationalpark BotswanaAm Eingang des Kuthse Game Reserve zahlen wir 120 Pula für die Erwachsenen und 50 Pula für den Landy pro Tag. Kinder unter 8 Jahren zahlen nix. Die Übernachtungen hatten wir ja bereits vorab mit der Reservierung bezahlt.

Wir beziehen Campsite Nr. 8 mit Dusche und Plumpsklo. Dusche meint, einen Eimer mit Brause, den man an einem Seil hochziehen kann, wenn wir das Wasser dafür hätten. Haben wir nicht, jedenfalls nicht dafür. Die 120 Liter Wasser müssen für die nächsten Tage plus Notfallreserve reichen.

Moritz spielt mit seinem Bagger im Sand und ein Gelbschnabeltokko schaut ihm zu. Bald werden es mehr, als wir mit Essen kochen anfangen. Um 17h00 wird gegessen. Boerewurst mit Nudeln und Gemüse. Um 18h15 geht die Sonne unter und wir ziehen uns in die Zelte zurück. Draußen bleibt nichts stehen. In Botswana gibt es keine Zäune.

Hornbill, Botswana

Um 06h00 weckt uns das Handy. Es ist kalt, wir ziehen auch noch unsere Pullover an. Wie ein roter Ball zieht die Sonne über dem Horizont über der Buschsavanne herauf. Kitsch pur. Unvergesslich schön. Zum Frühstück gibt es Rührei und ein Impala schaut vorbei. Ansonsten war heute Nacht niemand an unserem Platz.

Im 2. Gang mit 2.500 Touren bei 30kmh geht es zur Moreswe Pan. Unterwegs sehen wir nur wenige Grassfresser: Ducker, Dickdick, Springböcke, Impalas. Es ist Trockenzeit, alles verbrannt. Unsere neue Campsite liegt nur wenige 100m vom Wasserloch entfernt. Hier sind viele frische Löwenspuren im Sand. Moritz spielt auf einer Decke am Landy mit Legosteinen. Abends gibt es Gulasch mit Kartoffeln.

Wie immer geht es um 18h30 in die Zelte. Die Sonne geht wie ein roter Ball unter. Wieder kitsch pur, unvergesslich.

Es ist Sonntag und zum letzten mal gibt es Rühreier. Wir fahren nur 25km zur Molose Pan und warten auf dem Weg gaaaanz ruuuuhig bis eine Leoparden-Schildkröte die Piste gequert hat. Das ist ganz schön anstrengend bei der Wärme und mit den kurzen Beinen im weichen Sand. Am Wasserloch sehen wir drei Giraffen. Das ist für die Kalahari sehr ungewöhnlich, da sie viel Wasser brauchen. Wir fahren weiter zur Kankhe Pan zur Campsite Nr. 19. Eine anstrengende Fahrt durch tiefen Weichsand. Die verdorrten Akazienbüsche rechts und links am Weg zerkratzen den Landy.

Abends erkennen wir südwestlich von uns in einigen km Entfernung ein langgezogenes Buschfeuer. Rauch liegt in der Luft. Ich stelle meinen Wecker auf 21h00 und wir packen alles ordnungsgemäß, damit wir schnell flüchten können. Um 21h00 ist das Buschfeuer deutlich schwächer und wir schlafen durch.

Am Montagmorgen ist nur noch kalter Rauch in der Luft. Wir fahren heute eine längere Strecke und sind bereits um 07h30 unterwegs. Dabei bemerken wir frische Tapsen rund um den Landy, ein Leopard ist heute nacht um den Wagen geschlichen.

Kalahari BotswanaWir fahren bei hoher Drehzahl ca. 30kmh im 2. Gang und nur noch 1,8bar in der tiefen ausgefahrenen Weichsandpiste. 200km sind es bis zum Abzweig der Xake Waterholes. Die GPS-Koordinaten vom Hupe-Verlag stimmen 100%. Zweimal müssen wir schaufeln. Einmal sogar blechen, aber mit Differentialsperre und Untersetzung kriegen wir den Landy wieder flott.

Mittags 1,5h Erholung für Mensch und Maschine, denn wir werden hin und her geschleudert in der tiefen Rinne. Aber die einsame Landschaft der Kalahari, die goldgelbverbrannte Savanne entschädigt dafür sehr.

Weiter nach Central Kalahari Game Reserve, Maun, Moremi

Autor: Remo Nemitz