Quer durch die Kalahari zum Okavangodelta im August/September 2007



 

 

 

 

Inhalt:


Quer durch die Kalahari zum Okavangodelta im August/September 2007

Als Vorrauskommando landete ich Ende August pünktlich um 09h00 in J´Burg. Es war kühl am morgen, bei nur 16 Grad. Meine Frau Daniela und unser 4jähriger Sohn Moritz würden genau in einer Woche hier landen.

Am Geldautomaten habe ich mich noch mit Geld versorgt. Aufgrund der Inflation ist der Wechselkurs von Euro zu Rand mittlerweile bei rund 1:10. Ich frage einen Taxifahrer, was die Fahrt nach Sandton kosten soll. 280Rand ist die Antwort und schon habe ich meinen Fahrer gefunden. Es ist derselbe Preis wie im März, damals war der Wechselkurs allerdings 1:8,8.

Ich hatte mir 2 Nächte im Rivonia Bed&Breakfast (www.rivoniabb.co.za) gebucht und es war fast wie nach Hause kommen. Ich wurde herzlich von Pamela und Gerard begrüßt und so lies ich mir ein britisches Frühstück schmecken. Um 14h00 holte mich Willem ab, wo unser Landy seit Februar abgestellt war und wir fuhren gemeinsam zu LandRover Sandton. Dort wurden einige Reparaturen durchgeführt und unser Landy stand schon seit Dienstag fix und fertig dort herum.

So sauber hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Sie hatten den Landy von aussen und innen gewaschen und nachdem ich drunter geschaut hatte, war auch alles in Ordnung. Das Getriebe tropft nicht mehr. Auch die Hecktür ließ sich wieder schließen. Sie hatten ein neues Schloss eingebaut. Nun kann der nächste Fech-Fech kommen. Ein Problem stellte sich nur bei der Bezahlung mit der VISA-Karte ein. Ab einer bestimmten Höhe, muss seit ein paar Monaten in Südafrika per Telefon eine besondere Erlaubnis der Bank eingeholt werden. Dabei darf ich als Karteninhaber nicht mit der Bank sprechen, die Firma muss das Live mit mir alles am Telefon machen. So wurde ich nicht nur nach meiner Adresse in J´Burg und zu Hause gefragt, sondern musste auch noch mein Geburtsdatum und -ort angeben, sowie den Mädchennamen meiner Mutter und die Passnummer. Nach 20 Minuten erschien die Erlaubnis in Form eines Codes als SMS auf dem Handy und damit konnte sie den Rechnungsbetrag mit meiner Kreditkarte belasten. Anschließend verabschiedete ich mich herzlich von Willem, denn der Landy bleibt nach dieser Etappe in Zimbabwe stehen.

Auf der Fahrt stellte ich fest, dass immer dann, wenn ich bremste und gleichzeitig nach links blinkte, der Blinker sehr hektisch blinkte. Außerdem ging meine Tankanzeige auf Null. Beim lösen der Bremse, war wieder alles ok.

Ich fuhr geradewegs zur Apotheke um Malanil zu bestellen und unsere Reiseapotheke zu aktualisieren. Zwischenzeitlich waren einige Medikamente abgelaufen. Malanil ist dasselbe Medikament zur Malariaprophylaxe, was in Europa unter dem Namen Malarone verkauft wird. Heute um 17h00 soll das Malanil da sein, ich hole es morgen früh ab.

Medikamente sind in Südafrika deutlich billiger als zu Hause und man bekommt alles.

Abends auf der Terrasse ließ ich mir einen Cabernet Sauvignon schmecken und legte mich anschließend schlafen.

Am nächsten Morgen wachte ich gegen 08h00 auf, frühstückte und machte mich wieder auf den Weg zu LandRover Sandton. Sie erledigten in einer halben Stunde mein Bremsproblem. Anschließend ging es zum Supermarkt Pick´n´Pay und ich erhielt alle Lebensmittel, die ich einkaufen sollte. Nachmittags verstaute ich alles im Landy und ich erhielt die Wäsche gewaschen zurück, so dass ich auch gleich in den Dachzelten die Matrazen und Kissen beziehen konnte.

Dabei stellte sich heraus, dass die Hecktüre nicht mehr richtig schließt. Ich kann sie nicht abschließen. Also muss ich morgen, am Samstag, nochmals zu Land Rover Sandton fahren.

Das Wochenende will ich im Nationalpark Pilanesberge verbringen. Beim Versuch, eine Campsite zu reservieren, sagten sie mir dass genug Platz da sei. Ich solle einfach hinfahren.

Am Samstag beim Frühstück macht mich Pam mit Carlo bekannt, einem Italiener, der sehr kurzfristig von seinem Arbeitgeber für einen Auftrag nach J`Burg abkommandiert wurde und nun an den Wochenenden versucht, etwas von Südafrika mitzunehmen. Er ist in meinem Alter und wir sind uns gleich sympathisch. Ich erzähle ihm von meinem Pech mit der Hecktüre des Landy und wir verabreden uns für 11h00. Entweder bin ich dann zurück und wir machen was zusammen oder auch nicht.

So fahre ich wegen der nicht abschließbaren Hecktür wieder einmal zu LandRover Sandton, um dort zu erfahren, dass sie heute nichts für mich tun können. Aber sie würden mich gleich für Montag um 07h30 vormerken, dass das Schloss sofort gemacht wird. Auf dem Rückweg fahre ich noch beim Apotheker vorbei und hole unser Malanil ab, was auch für die nächste Etappe nach Tansania reicht und bin um 10h30 zurück im B&B. Dort reserviere ich ein Zimmer für Sonntag auf Montag, um morgens rechtzeitig bei LandRover zu sein.

Um 11h00 fahren Carlo und ich in zwei Wagen los. Unser Ziel ist die Sterkfontain Cave, in der die älteste Frau der Welt entdeckt wurde. Mrs. Ples ist 2,6 Mio. Jahre alt und damit der älteste Fund eines Homo Sabiens. Die Höhle und auch das dort vorhandene Museum ist sehr schön und gut aufbereitet und bringt die Hintergründe von Mrs. Ples dar.

Danach fahren wir weiter nach Maropeng. Das ist eigentlich ein Museum, eher eine Entertainmentanlage, um den Besuchern zu vermitteln, was den Menschen als solchen ausmacht und dass alle Formen von Menschen doch nur eins sind, trotz unterschiedlicher Haar, Haut- und sonstiger Farbe. Richtig toll gemacht, auch speziell für Kinder, um Toleranz und Vielfalt aufzuzeigen und zu vermitteln. Museumspädagogik erster Güte.

Danach trennen wir uns. Ich fahre weiter zum Country Caravan Park in Mulderdrift, wo man auch seinen Landy hätte unterstellen können (S 26.03,500//E 27.52,871). Der Platz ist in zwei Teile geteilt, einmal für Dauer- und einmal für Durchgangscamper wie mich. Spielplatz und Pool sind vorhanden, aber hier ist es im Winter doch zu kalt für den Pool.

Abends grille ich mir eine halbe Boerewurst und mache mir Kartoffeln mit Gemüse in der Pfanne dazu. Ich gehe früh ins Zelt, denn der Wind ist sehr kalt und lesen kann ich dort oben im warmen.

Weiter nach Tshwane, Monte Casino, Pilanesberge Nationalpark.

Autor: Remo Nemitz