Nata, Francistown, Bulawayo, Marondera



Am Freitag machten wir uns dann auf den Weg nach Süden und fuhren 350km Teerstrasse nach Nata, wo wir Mittags in der Nata Lodge ankamen. Es ist eine ausgesprochen schöne Lodge im afrikanischen Stil mit Grasdächern, Bar, Restaurant unter schattigen Bäumen und einen zauberhaften Pool, in dessen Kinderabteil ein großer Wasserfall mündet. Wir haben die Gunst der Stunde genutzt und erstmal Lunch im Restaurant eingenommen. Das Essen war sehr gut, so dass wir uns entschlossen, am abendlichen Dinnerbufett teilzunehmen. Den Nachmittag verbrachten wir am Pool, wobei Moritz den Wasserfall ausgiebig nutzte. Direkt neben dem Pool waren zwei Lapas, so dass wir vollen Schatten hatten, um UNO zu spielen, zu lesen oder zu puzzeln.

Um 19h00 begann das Bufett. Es hat für uns drei 275Pula gekostet, also rund 33 Euro ohne Getränke. Es gab ein großes Braai mit Huhn, Lamm, Rindersteaks, Boerewurst, Salatbuffet, verschiedene Gemüse, zwei verschiedene Curry und zur großen Freude von Moritz ein Dessertbuffet, was er auch durchprobierte. Dazu Kerzenschein auf den Tischen und daneben. Unter den Bäumen, eine sehr schöne Atmosphäre. Erst um 21h30 schlief uns Moritz beim xx.ten Nachtisch am Tisch ein und wir gingen in die Dachzelte.

Pool SimbabweAufgrund der vollen Bäuche schliefen wir lange, bis 08h30. Dann packten wir gemütlich zusammen, brieten uns zum Frühstück ein paar Eier und machten uns auf den 150km langen Weg nach Francistown. Francistown ist eine sehr afrikanische Stadt, ohne die mittlerweile übliche Skyline mit Wolkenkratzern wie in Gaborone oder Bulawayo. Hier gibt es ein sehr großes Shoppingcenter, wo wir noch Butter und Saft nachkaufen. Dann versuchten wir bei drei Gashändlern unsere Gasflasche zu füllen, leider ohne Erfolg. Einer macht es gar nicht, die anderen beiden nur Montags bis Freitags und heute ist schließlich Samstag, also Wochenende. Bei Shell tankten wir dann noch einmal nach. Der Landy hat bei flotter Fahrt von 110 bis 120kmh rund 15,5Liter verbraucht, ein guter Wert. Wir fuhren 8km nördlich zurück zu WOODLANDS, eine Campinglodge, die auch sehr gut war. So verbrachten wir den Nachmittag am Pool, was Moritz sehr freute.

Am späten Nachmittag, als unser Feuer schon brannte, kamen ein älteres Ehepaar an, so dass wir zu Zweit auf der Campsite waren. Wir kamen natürlich ins Gespräch und so stellten wir fest, dass Mike nebst Frau bei Jannie und Katrin in den Cederbergen immer ihre Mangos kaufen. Viele Grüße an euch beide Katrin und Jannie, soll ich ausrichten, was ich hiermit gerne mache. Wie klein ist doch die Welt.

Lange schauen wir in den Abendhimmel und lassen die Begegnungen und Eindrücke sacken.

Es ist Sonntag und wir hoffen auf wenig Verkehr, zumal es in Zimbabwe kein Benzin und keinen Diesel gibt. Wir brechen früh auf, denn die Strecke ist 700km lang. Um 09h00 stehen wir an der Grenze und in 20min. sind wir aus Botswana draußen. Die Einreise nach Zimbabwe verläuft problemlos, nur langsam. Denn beim Zoll wird gefeilscht, wieviel sie denn nun bezahlen müssen für den Benzin, den Diesel auf ihren Pickups. Das geht hin und her und dann haben sie sich auf einen Betrag geeinigt. Man glaubt kaum, wie tragfähig so kleine uralte Pickups sind. 3 Fässer a 200Liter nebst unzählig kleine 20 - 40Liter-Kanister passen da drauf. Auch hier werde ich außerhalb vom Gebäude wieder nach meiner Third Party Insurance gefragt und wieder hilft ein wichtiges Gesicht und der Verweis auf das noch wichtigere internationale Dokument eines Carnet de Passage und die vielen Stempel darin.

Farm SimbabweUngefähr 10km hinter der Grenze und wenige km hinter Bulawayo fand eine Polizeikontrolle statt. Sehr freundlich und höflich, nur Papierkontrolle und dann gute Fahrt. Die Strecke führt uns über Gwekwe und Geru nach Harare und dann nach Marondera. Die Anfahrt ist sehr gut beschrieben, so dass wir sehr einfach alles finden und um 17h00 vor der Farm stehen. Wir hupen und ihr Sohn Niels kommt nebst 4 Hunden angesaust und öffnet das Gatter. Bettina und ihre Tochter Lena sowie Niels empfangen uns sehr herzlich. Wir fühlen uns sehr wohl und gut aufgehoben.

Kurz nach uns kommt noch Bernd von einer Tour durch Malawi zurück, so dass wir abends gut zusammen essen können. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Kaum begannen wir zu Essen, da viel der Strom aus, so dass wir im Kerzenschein und dem Licht einer Autolampe, die mit Batterien gespeist wurde, asen. Als die Kinder im Bett waren, machten wir noch eine Flasche Pinotage auf und erzählten und hatten einen schönen gemütlichen Abend, nach der langen Fahrt.

Den vorletzten Tag verbrachten Daniela und ich im Landy. Wir sortierten aus, was zurück nach Deutschland geht, machten Inventur, was noch da ist und was wir im Februar mitbringen müssen. Moritz saß derweil im Schatten und spielte mit den Legosteinen und einer Duplo-Eisenbahn von Bettinas Kindern, so hatten wir die Ruhe diese Arbeit zu verrichten. Einer der Hunde erinnerte uns sehr an unseren Ikarusz. Er heißt Ali, war 2,5Jahre alt, brauner Kurzhaarrüde und ca. 50kg schwer. Er passte gut auf uns auf und ich konnte richtig mit ihm spielen. Schade, dass es derzeit bei uns mit einem Hund nicht klappt. Sehr schade!!!

Abends hatte ich die große Freude, kochen zu dürfen. Bettina musste mit Bernd noch die nächste Tour vorbereiten, so dass sie mir nur die Zutaten hinstellte und sagte, was es werden soll. Das machte Spass auf Gas zu kochen, natürlich immer noch bei Kerzenlicht und Autolampe, denn der Strom war immer noch weg. Für mich richtig entspannend. Sie haben auch tapfer den überbackenen Kartoffel, Blumenkohl, Hackfleischtopf aufgegessen. Abends machten wir die Flasche vom Vorabend alle und legten uns schlafen.

LandroverHeute morgen schließlich, brach der letzte Tag an. Dachzelte zuklappen, die gepackten Reisetaschen rausstellen und dann den geliebten Landy in die Halle einparken. Dann noch die Batterien abklemmen und das wars dann.

Bettina fuhr uns dann zum Flughafen Harare. Ein kleiner schnuckeliger Airport. Eine Ausreisetax mussten wir nicht bezahlen, dass hatte sich offensichtlich wieder geändert. Pünktlich ging es los nach J'Burg und dann über Frankfurt weiter nach Berlin.

Schade, dass wir heute den afrikanischen Kontinent wieder verlassen, aber wir kommen wieder. Anfang Februar werden wir wieder landen und wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Land und Leuten. Und natürlich auch mit Bettina und den Kindern und natürlich auf Ali, mit dem ich dann wieder spielen kann.

Fortsetzung dieser Reise: Simbabwe bis Tansania 2008

Autor: Remo Nemitz