Selous Game Reserve (Tansania)



Selous Game Reserve in Tansania - Das größte Wildschutzgebiet in Afrika

Hier handelt es sich das größte Tierreservat im Südosten von Tansania - es ist kein Nationalpark - und es schließt sich im Osten an die Küstenregion des Indischen Ozeans an. Der Süden des Schutzgebiets grenzt an Mosambik, der Nordwesten an den Mikumi Nationalpark sowie der Westen an den Udzungwa Mountains Nationalpark. Das Selous Game Reserve wurde 1982 von den Vereinten Nationen zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt, da es sich um ein einzigartiges Reservat handelt. Es soll in einem besondern Maße geschützt werden und der Nachwelt so in seiner Unberührtheit erhalten bleiben. Daher ist auch nur der nördliche Teil für Tourismus geöffnet. Gegründet wurde Selous im Jahr 1922. Seine heutige Fläche beträgt etwa 55.000 km², die geografische Koordinaten sind: 9°0‘0“S, 37°24‘0“O.

Die Region ist weitgehend flach mit Höhenlagen von 200 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel. Die nächstgrößere Stadt ist Kisaki.

In Selous leben zahlreiche unterschiedliche Wildtiere, dazu gehören Büffel, Flusspferde, Elefanten, Gnus, Zebras, Impalas, Löwen und Krokodile. Viele dieser Tiere gibt es im selous in großen Beständen. Die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner konnten in kleiner Anzahl ebenfalls im Reservat angesiedelt werden.

In Selous werden Wildbeobachtungsfahrten mit Booten angeboten. Bei einer solchen Fahrt kann auch die artenreiche Vogelwelt gut beobachtet werden. Zu den Vogelarten im Selous gehören Schreiseeadler, Nektarvögel, Klaffschnäbel, Hammerköpfe und der Goliathreiher, der größte aller Reiher.

Die Böden im gesamten Selus Game Reserve sind fast überall sandig und von Miombowäldern bedeckt. Bei diesen Bäumen handelt es sich um laubabwerfende Arten, meist sind dies Brachystegia-Arten. Diese Form der Wälder ist für den Süden Tansanias typisch.  Ausserdem gibt es vor allem im Osten von Selous baumbestandene Grassavanne. In der Nähe von Wasser gedeihen Borassupalmen.

Besonders hervorzuheben und sicherlich für das Selous Game Reserve charakteristisch sind viele Wasserläufe, die meisten führen ganzjährig Wasser. Zu den großen Flüssen gehören der Great Ruaha River, der aus dem Westen kommt und mit dem Ulanga River, der aus dem Südwesten kommt, den Rufiji bildet. Der Fluss Ulanga wiederum ist aus dem Zusammenfluss des Flusses Luwegu und dem Fluss Mbarangandu entstanden.

Das Klima im Selous Game Reserve ist extrem heiß. Die große Regenzeit ist zwischen März und Mai. Während dieser Zeit sind die meisten Wege völlig unpassierbar. Auch Unterkünfte sind in dieser Zeit natürlich geschlossen. Am  besten bereist mann das Reservat zwischen den Monaten Juni und August. Durch die Zufahrten Matambwe und Mtemere ist das Reservat in der trockenen Zeit mit einem Geländefahrzeug gut erreichbar.

Eine Besonderheit bietet das Reservat in Zeit zwischen Juni und August: Die Färbung der Miombo-Bäume. Es dauert nur wenige Tage, in denen sich die Bäume erst gelb, dann rot und schliesslich braun färben. Danach erhalten die Blätter ihr endgültiges Grün durch Einlagerung von Chrolophyll.

Der Park ist für einen Besuch ohne Begleitung eines erfahrenen Wildhüters nur für wirklich gute Afrikakenner zu empfehlen. Von Dar es Salaam aus wird das Reservat mit kleinen Propellermaschinen angeflogen. Eine Bahnliniie führt bis Kisaki. Eine Abholung von der Bahnstation muss bei den Zeltcamps angemeldet werden. Zur Übernachtung sind Zeltlager vorhanden, eine vorherige Reservierung ist bei der Parkverwaltung erforderlich.

Autor: Remo Nemitz