Mahale Mountains Nationalpark (Tansania)



Mahale Mountains Nationalpark in Tansania

Philosophie des Parks

Wie bei allen Nationalparks steht es im Vordergrund, die Tiere und Pflanzen zu schützen und trotzdem interessierten Menschen nahe zu bringen. Natürlich werden durch diese Einrichtung für viele Einwohner der Region Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaftslage verbessert. Im Mahale Mountains Nationalpark gibt es eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, die durch Fachkräfte begleitet werden. Der Nationalpark wurde somit in die nationale und lokale Kultur sowie die Wirtschaft der Region integriert. Man sagt, dass dieser Nationalpark der "exotischste" Park in Afrika ist.

Der Park - Fakten, Flora und Fauna


Die Größe des Parks ist 1.613 km², die geografische Koordinaten: 6°16‘S, 29°56‘O. Er liegt etwa 128 km südlich der Stadt Kigoma an der westlichen Küste des Tanganyika Sees. Eigentlich formt der Nationalpark eine Insel, die zum Tanganyika See hinausragt, er ist daher auch nur über den Wasser- oder Luftweg zu erreichen. Der Bereich, in dem im Jahr 1965 die Primatologie Expedition der Univerity Kyoto begann, wurde im Jahr 1985 zum Nationalpark erklärt.

Das Gebiet des Parks ist hauptsächlich bergig und felsig und wird von den Mahale-Bergen dominiert. Der höchste Berg im Park ist der Mount Nkungwe mit einer Höhe von 2.462 Metern über dem Meeresspiegel.

Bekannt wurde der Park vor allem durch seine Schimpansen. Diese Tiere zählen mit den Gemeinen Ölpalmenhörnchen, dem Rotfüßigem Sonnenhörnchen und weiteren Tieren, vor allem unterschiedlichen Affenarten, zu den Tieren des tropischen Regenwaldes. Sich auf die Spuren der Primaten zu begeben, ist übrigens nur mit einem ausgebildeten Führer erlaubt. Die Tiere sind an Menschen gewöhnt, man darf sie aber nicht füttern oder reizen. Es kann sein, dass man bis zu zwei Tage benötigt, um Schimpansen zu Gesicht zu bekommen.

Ausserdem leben Savannentiere im Mahale-Nationalpark. Dazu zählen Giraffen, Löwen, Warzen- und Buschschweine, Leoparden, Ginsterkatzen, Mangusten, Otter, Buschböcke, Ducker und Grant-Zebras.

Schließlich gibt es noch die Tiere, die im Miombo-Wald, dem typischen Trockenwald, der nur im tropischen wechselfeuchten Afrika vorhanden ist, vorkommen. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Antilopenarten.

Weiterhin sind im Mahale Mountains Nationalpark mehr als 350 unterschiedliche Vogelarten beheimatet, über 250 verschiedene Fischarten sowie Reptilien und Amphibien. Eine große Säugetierart, das schwarze Nashorn, ist im Mahale Mountains National Park leider nicht mehr vorzufinden.

Die Pflanzenwelt besteht bereits aus dem erwähnten Miombo-Wald. Dreiviertel des Nationalparks sind von diesem Wald bedeckt. In grösseren Höhen wächst Bambus und Bergwald. Letzter bestehen unter anderem aus Steineiben, Honigstrauchgewächsen, Wolfsmilchgewächsen und Macaranga-Bäume - sogenannten Ameisenpflanzen. Insgesamt findet man im Nationalpark bis zu 300 unterschiedliche Baumarten vor.

Attraktionen und was es im Park zu tun gibt

Für Besucher gibt es eine große Anzahl von unterschiedlichsten Aktivitäten. Neben den Tierbeobachtungen und dem Entspannungsfaktor in dieser besonderen Umgebung kann man sich mit Fischen, Kajak fahren, Schnorcheln, Safaris zu Fuß oder Wanderungen beschäftigen. Eine Besonderheit und bei Touristen sehr beliebt, ist die Besteigung des Mount Nkungwe. Es dauert je nach Kondition zwei bis drei Tage, um den Gipfel zu erklimmen. Am besten dafür eignet sich die Zeit von Mai bis Oktober. Dabei hat man auch die Möglichkeit abends oder nachts auf dem Zeltplatz das spektakuläre sogenannte „fishing fire“ zu bestaunen. Hier handelt es sich um die kleinen Lampen, die von den Fischern genutzt werden, um den See zu beleuchten. Viele weiße Buchten laden zum Ausruhen ein.

Auch die nähere Umgebung des Nationalparks bietet die unterschiedlichsten Ausflugsmöglichkeiten. So liegen der Gombe Stream und der Katavi National Park unweit im Norden oder Süden des Mahale Mountains National Park. Einen Ausflug wert sind auch die Stadt Kigoma und die historische Stadt Ujiji. Letztere ist die älteste Stadt westlichen Tansania.

Beste Reisezeit, Anreise und Übernachtung


Der Park ist ganzjährig zu bereisen. Wetterbedingt ist die beste Reisezeit zwischen Mai und Oktober. Nach starkem Regen sind viele Wege nicht passierbar und das Wandern ist nicht so gut zu bewältigen. In den Monaten November und Dezember gibt es die sogenannte "kleine Regenzeit", in der das Wandern nicht allzu beschwerlich sein dürfte.

Der Park darf nur in Begleitung eines erfahrenen Wildhüters betreten werden. Es ist nicht möglich, den Park mit dem Auto zu befahren. Erreichbar ist der Mahale Mountains National Park per Auto vom etwa 150 km entfernten Kigoma, ebenfalls möglich ist eine Anreise mit einen Charterflugzeug, die Landepiste liegt an der nördlichen Parkgrenze. Flüge gehen ab Daressalam, Kigoma oder Arusha. Eine weitere Möglichkeit ist die Anreise mit dem Boot. Von Kigoma aus benötigt man etwa drei bis vier Stunden mit einem Motorboot. Von Kigoma aus kann man einmal in der Woche mit dem Dampfschiff zum Nationalpark kommen, diese Überfahrt dauert in etwa sieben Stunden. Danach muss man allerdings noch mit einem Fischerboot oder einem Parkboot, das man bei der Parkzentrale anfordern kann, übersetzen. Als Zeit sollte man hierfür etwa zwei Stunden einplanen.

Übernachtungsmöglichkeiten sind in Form eines Gasthause, eines Zeltplatzes sowie eines Luxuscamps am See vorhanden.

Autor: Remo Nemitz