Rissani und Sijilmassa in Marokko



Rissani und Sijilmassa

Sijilmassa ist eine antike vom Wüstensand bedeckte Handelsstadt. Hier befindet sich das Mausoleum des Begründers der Alaouiten-Dynastie und ein riesiger Markt.

In der marokkanischen Geschichte gilt Rissani als Wiege der Alaouiten. Von hier aus eroberte die heute noch herrschende Dynastie im siebzehnten Jahrhundert ganz Marokko. Heute leben in Rissani ungefähr 10.000 Einwohner und ist nach Erfoud die zweitgrößte Stadt des Tafilalet. Ausserdem ist Rissani ein bedeutender Marktort.
Am Dienstag, Donnerstag und Sonntag findet in der Stadt ein Souk statt, bei dem Produkte der Region verkauft werden. Südöstlich von der Stadt entfernt befindet sich das Zaouia Moulay Ali Cherifs, welches nur Anhänger des muslimischen Glaubens besuchen dürfen. Das letzte Mal wurde das Zaouia Moulay Ali Cherifs im Jahre 1997 renoviert.
Nahe Rissani befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt, das Ksar Oulad Abd el-Halim. Das beeindruckende Gebäude wurde im Jahre 1900 errichtet. Früher wurde es von einem Stadthalter aus der Alaouiten-Familie als Residenz genutzt. Die Befestigungsmauern, wie auch die Tore und die Wanddekorationen sind noch sehr gut erhalten.

Sijilmassa

Zwei Kilometer von Rissani entfernt ragen die Ruinen der berühmten Handelsstadt Sijilmassa aus dem Wüstensand. Die ehemalige Hauptstadt des Tafilalet kontrollierte in vergangenen Zeiten den Handel zwischen Timbuktu und dem Mittelmeer. Dadurch kam die Stadt zu grossem Reichtum. Bei dem Handel wurden Produkte aus dem Mittelmeer auf dem Markt gegen Gold, Sklaven, Elfenbein und Straußenfedern getauscht. Zwischen dem elften und dem fünfzehnten Jahrhundert hatte Sijilmassa eine wahre Blütezeit. In dieser Zeit lebten mehr als 100.000 Menschen in der marokkanischen Stadt. Heute sind leider nur noch Ruinen der prachtvollen Stadt zu besichtigen. Sijilmassa verlor im siebzehnten Jahrhundert an Bedeutung und wurde verlassen. Über die Jahrhunderte wurde die Stadt geplündert und vom Wüstensand zurückerobert.

Autor: Remo Nemitz