Essaouira in Marokko



Essaouira

Bei Essaouira handelt es sich um eine Hafenstadt auf der winzigen Insel Mogador direkt an der marokkanischen Atlantikküste. Vor der Unabhängigkeit des Landes war Essaouira auch unter dem Namen Mogador bekannt. Der alte Name geht wahrscheinlich auf die Portugiesen zurück.

Geschichte
Mogador bzw. Essaouira wurde unter den Phöniziern gegründet. Später herrschten die Punier und die Römer in der Stadt. Unter der Herrschaft der Römer war die westliche Küste Marokkos unter dem Namen Mauritania Tingitana bekannt. Die damalige Hauptstadt war Volubilis. Im Jahr 429 nach Christus wurde die marokkanische Stadt von den Vandalen erobert. 533 wurde Essaouira erneut von den Römern, genauer dem oströmischen General Belisar eingenommen.
Zwischen dem siebten und zehnten Jahrhundert stand die Region um Essaouira unter der Herrschft verschiedener Berberstämme, welcher hier unter den arabischen Umayyaden regierten. Die mächtigne Umayyaden dominierten sogar bis in den Süden Spaniens.
Im elften Jahrhundert fiel Essaouira an das Reich von Yusuf Ben Tasfin, dem Gründer von Marrakesch. Im fünfzehnten Jahrhundert wurde die Küste Marokkos von den Portugiesen erobert. Doch Essaouira war die einzige marokkanische Stadt, die in diesem Jahrhundert nicht eingenommen wurde.
1506 wurde der Bau der Hafenbefestigung durch die Portugiesen begonnen. Der Bau wurde 1628 durch den Sultan Mulai Abdelmalek fortgesetzt. Nach dem Ausbau war Essaouiras der größte Seehafen Marokkos. Die Planung der Festungsbauwerke, wie auch die einzelner Stadtteile wurde von den französischen Gefangenen Theodore Cornut ausgeführt.
In den darauf folgenden Jahrhunderten wurde Essaouira zu einem wichtigen Knotenpunkt im Karawanenhandel, was den Reichtum der Stadt vermehrte. Essaouira verlor ihre Bedeutung, nachdem Timbuktu im Jahre 1893 von den Franzosen besetzt wurde.

Essaouira heute
Die Haupteinnahmequelle Essaouiras ist gegenwärtig der Fischfang und der Fremdenverkehr. Vor allem Touristen aus marokkanischen Großstädten kommen gerne hier her. Die Höhepunkte von Essaouira sind das örtliche Kunsthandwerk, z. B. die Herstellung von Zier- und Gebrauchsgegenständen aus Holz des Sandarakbaumes.

Sehenswürdigkeiten

Seit dem Jahre 2001 gehört die Medina der Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Auch das jährlich in Essaouira veranstaltete Musikfestival der Gnaoua ist einen Besuch wert. Es wurde das erste Mal 1998 ausgetragen. In Essaouira gibt es viele archäologische Ausgrabungsstätten, die man besichtigen kann. Hier wurde bereits viele interessante Exponate gefunden.
Autor: Remo Nemitz