El Hierro - Geographie und Landkarte



El Hierro

Die Insel El Hierro gehört zu den im Atlantischen Ozean gelegenen Kanarischen Inseln, die wiederum eine Autonome Gemeinschaft im Königreich Spanien bilden. El Hierro liegt im äußersten Südwesten des Kanarischen Archipels und etwa 60 Kilometer von der nächsten Insel La Gomera entfernt.

Mit einer Gesamtfläche von rund 278 Quadratkilometern ist Hierro die kleinste Kanareninsel. Die Hauptstadt von El Hierro ist Valverde, die als einzige Inselhauptstadt der Kanaren nicht an der Küste liegt. Der Malpaso ist mit 1.500 Metern der höchste Berg der Insel.

Wie alle anderen Kanarischen Inseln ist auch El Hierro durch vulkanische Tätigkeiten entstanden. Der in 4.000 Meter Tiefe liegende Ozeanboden wandert in Richtung afrikanische Küste, stößt dort auf Widerstand und zerbricht. Aus den Bruchlinien strömt flüssiges Magma empor, das allmählich riesige Vulkane aufbaut, die bei dieser Insel vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren über die Meeresoberfläche aufstiegen. Somit ist El Hierro eine der jüngsten Inseln des Kanarischen Archipels. Die letzte vulkanische Aktivität ereignete sich im Jahr 1793 beim Ausbruch des Lomo Negro. Die Existenz der stark schwefelhaltigen Thermalquelle von Pozo de la Salud ist ein Indiz dafür, dass die Vulkane auf der Insel weiterhin aktiv sind. Im Südwesten von El Hierro entstehen zurzeit zwei neue Inseln, die jedoch noch weit unter der Meeresoberfläche liegen und wahrscheinlich in etwa einer Million Jahren zum Vorschein kommen werden.

Die wie ein Dreieck geformte Insel verdankt ihr geometrisch anmutendes Erscheinungsbild drei gewaltigen Erdrutschen, deren letzter sich vor etwa 12.000 Jahren ereignete. Durch diese riesigen Erdbewegungen entstanden im Südosten, Südwesten und Norden von El Hierro weit geschwungene Buchten, die durch Steilwände vom Inneren der Insel abgegrenzt sind. Das Erscheinungsbild von El Hierro wird überwiegend von zahllosen kleinen Vulkankegeln geprägt, die aus lockerer Asche und grobem Vulkanauswurf bestehen und meist kahl aus der übrigen Vegetation aufragen. Im Westen und Süden der Insel sind durch die ausgetretenen Lavaströme raue Schollenfelder entstanden, die „Malpais“, schlechtes Land, genannt werden, weil sie gänzlich unfruchtbar sind. Ein für El Hierro besonderes Naturphänomen stellen die kilometerlangen Lavatunnel unter den Malpais dar. So ist die Cueva de Don Justo bei La Restinga mit 6,3 Kilometern einer der längsten Vulkantunnel der Welt.

Die schroffe Küstenlinie von El Hierro wird kaum von Stränden unterbrochen. Um die Insel für den Tourismus attraktiv zu machen, wurden an den Steilküsten Badeplätze in natürlichen Felsenpools oder in geschützten Buchten geschaffen. An vielen Stellen rund um El Hierro fallen steile Felsklippen nahezu senkrecht zum Meer ab.

Autor: Remo Nemitz